Nils Hille
Wenn sich wbp Landschaftsarchitekten aus Bochum für eine Sache entschieden haben, verfolgen sie diese konsequent. Konsequent war das zunächst zweiköpfige Team zum einen bei der Akquisestrategie, erklärt Bürogründerin Christine Wolf: „Wir haben von Anfang an viele Wettbewerbe mitgemacht. Mittlerweile sind es 30 bis 40 pro Jahr, an denen wir beteiligt sind.“
Auch bei der Softwarenutzung trafen sie eine klare Entscheidung. Kurz nach der Bürogründung vor elf Jahren haben sich wbp für die Verwendung von CAD-Software entschieden – „zu der Zeit, in der viele andere Büros noch mit der Hand gezeichnet haben“, wie sich Mitarbeiter Andree Bockholt erinnert. In ihren vielen Wettbewerben präsentierten die Bochumer keine Handzeichnungen, sondern immer Schnitte und Perspektiven, die sie in Vectorworks Landschaft von Computerworks erstellten.
An diese Softwareauswahl haben sie sich wiederum konsequent gehalten. Und das Programm habe sich positiv weiterentwickelt, wie Bockholt beobachtet: „Zuerst kamen die Veränderungen nur schleppend. Nach dem Einstieg von Nemetschek bei Computerworks ging dann alles schneller. Die Software läuft stabiler und professioneller.“ Nicht nur die Visualisierungsmöglichkeiten seien jetzt besser, auch der In- und Export von Dateien der Baubeteiligten sei nun problemlos möglich.
Schwierigkeiten bereiten dem Büro dagegen die kurzen Updatezyklen des Anbieters. „Wer kann sich diesen Rhythmus schon leisten? Da sind mal eben 10 000 bis 15 000 Euro für uns zu zahlen“, rechnet Bockholt vor. So überspringt das Büro schon einmal eine neue Version. Dieses Vorgehen ist aber nur begrenzt möglich, ohne dass die Lizenzen verfallen. Die Option, nur einzelne Lizenzen zu erneuern, ist für Bockholt nutzlos: „Es ist wichtig, dass alle im Büro mit der gleichen Version arbeiten, sonst gibt es Reibungsverluste in der Zusammenarbeit.“
Naturnah abstrakt
Mit den Darstellungsmöglichkeiten des Programms sind die Landschaftsarchitekten aus Bochum mittlerweile sehr zufrieden. Gerne verwenden sie Lichtsimulationen, um die geplanten Szenerien zu unterschiedlichen Tageszeiten zeigen zu können. Schwer darstellbar ist für sie nur die Veränderung von Szenerien. „Das neu Gepflanzte sieht oft erst einmal kahl und wenig raumbildend aus. Visualisiere ich aber mit gut gewachsenen Pflanzen und Bäumen im Programm, bilde ich etwas ab, das erst viel später Realität sein wird“, erklärt Bockholt das Problem. Hier hilft ihm und seinen Kollegen teilweise der Skizzenstil, den sie als Kunstfilter des Programms verwenden können. Er macht dem Auftraggeber deutlich, dass es sich um abstrakte Entwürfe handelt, die noch nicht genau die Realität nach der Realisierung abbilden.
Bei der alltäglichen Arbeit im Büro sparen die Bochumer durch die permanente Softwarenutzung viel Zeit ein. Christine Wolf: „Wir haben eine große Bibliothek auf unseren Servern. Daraus können wir nach der ersten kreativen Ideensammlung schneller Vorschläge visualisieren.“ Dadurch werden aber keine Mitarbeiter eingespart, sondern die gewonnene Zeit wird wiederum in die konsequente Betreuung der Kunden investiert. Wolf und ihre Mitgeschäftsführerin Rebekka Junge haben bei wbp Landschaftsarchitekten mittlerweile zwölf Beschäftigte.