Wie es Herr Brenncke auf den Stuhl des Vizepräsidenten der BAK geschafft hat, weiß ich nicht, bin mir aber sicher, dass er dort nicht hingehört. Wer im „Standpunkt“, dem DAB-Ausrufezeichen, „Absolventen aus anderen Ländern mit nur sechs Semestern Ausbildung“ als „unqualifizierte Konkurrenz“ beschreibt, vor denen die „solide ausgebildeten Kollegen“ (aus Mecklenburg-Vorpommern) zu schützen sind, scheint seine Aufgabe, als Vertreter möglichst vieler (wenn schon nicht aller) Architekten aufzutreten, gründlich aus den Augen verloren zu haben. Aus diesem Grunde lege ich Herrn Brenncke nahe, seinen Vizepräsidentenposten schnellstens abzulegen, damit er sich der Lobbyarbeit und dem Protektionismus in seinem Bundesland zukünftig voll und ganz widmen kann – falls man ihn dort noch (be-)halten will.
Karsten Seidenberg, Architekt.
Antwort von Joachim Brenncke
Eine erforderliche qualifizierte Ausbildung für Architekten ist international mit zehn Semestern geregelt, abweichend in Deutschland mit acht Semestern. Der geäußerte Standpunkt ist kein Protektionismus für ein Bundesland, sondern stellt einen anerkannten Mindeststandard dar. Dieser ist zweifach erforderlich: als Schutz der Bauherren vor unqualifizierten Fast-Architekten und als Schutz der gut Ausgebildeten vor unqualifizierten Konkurrenten. Dagegen kann jeder gut ausgebildete Architekt – selbstverständlich auch Herr Dipl.-Ing. Seidenberg – in Mecklenburg-Vorpommern und allen anderen Ländern tätig werden.
Joachim Brenncke, Vizepräsident der BAK.
Diese Meinung bezieht sich auf: Engagement lohnt! erschienen in: DAB 04/09, Seite 3