2020 war ein Jahr enorm reduzierter Geschäftigkeit und stark gedämpfter Gesprächskulissen auch beim Bahnfahren. Daraus ergaben sich für mich ungewohnt störungsarme Einlassungen auf das Tagträumerische beim Vorbeifließen der Gegend am Zugfenster. So konnte ich den „Freiraum für Intentionalität“ und die damit einhergehende spezielle „geistige Produktivität“ für den Bahnreisenden – wie das der Psychologe Rainer Schönhammer bezeichnet – mehrmals anhaltend auskosten.
Entdeckungsreise auf der Schiene
Selbst wenn sich, in hoffentlich nahe liegender Zeit, die Züge wieder mehr füllen, steht also meine Empfehlung: Gehen Sie doch immer wieder einmal auf eine innere und äußere Entdeckungsreise per Schienenweg, denn: „Was uns immer wieder bei der Fahrt mit der Eisenbahn fesselt, ist der Blick hinaus. Vielleicht sehen wir nur Schlote oder Hochöfen, Hinterhäuser oder verschachtelte Dächer, Klötze von Wohnblöcken oder Schrebergärten – auch das Hässliche und Bedrückende gehört dazu. Kein anderes Verkehrsmittel bietet uns eine so geraffte und doch noch deutliche Anschauung von Stadt und Land“ (Heinrich Lützeler, Kunsthistoriker, 1971).
Dr. Holger Helm, Stadtplaner, Garten- und Landschaftsarchitekt, Radeberg
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Wow, das Bild ist super???? Da steckt viel geballte Kraft und Energie drin. Es fließt alles in eins…
Viele sonnige Grüße