Roland Stimpel
10/1969 Am 28. September wurde ein neuer Bundestag gewählt. Jetzt wäre wieder einmal Gelegenheit, ein Bundesbauministerium zu bilden und damit eine Forderung der BAK zu verwirklichen.
12/1970 Das größte berufspolitische Ereignis dieses Jahres
war die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, nach der § 90 der Landesbauordnung von Baden-Württemberg verfassungskonform ist. Danach müssen Bauvorlagen von Architekten als Planverfassern unterschrieben sein.
1/1971 Die BAK hat die Unhaltbarkeit der Gebührenordnung aus dem Jahr 1950 festgestellt. Das Sprichwort: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“ gilt nämlich nicht für Architekten.
1/1972 Nachdem nun auch Bremen sein Architektengesetz hat, gibt es Kammern in allen Ländern der Bundesrepublik. Und in Berlin zeichnet sich ein neuer Anlauf ab.
10/1973 In einer ohnehin desperaten wirtschaftlichen Situation führt uns eine GRW, die nach den Vorstellungen gewisser mächtiger Auslober fortgeschrieben wird, nur noch tiefer in die Sackgasse ökonomischer Zwangssituationen.
24/1974 Durch die Forderung nach vermehrter und guter Planung entsteht ein größerer Planungsbedarf. Die BAK stellt fest, dass die dazu notwendigen Kapazitäten durch die von ihr vertretenen Architekten und Planer vorhanden sind.
15/1975 Es ist wichtig, den Architekten gegenüber der Bevölkerung ins rechte Licht zu rücken und sowohl aus der Mitleidzone als auch aus der Staratmosphäre herauszumanövrieren.
9/1976 „Mit dem Motto ‚Mensch oder Rendite‘ hat sich der Deutsche Architektentag eines Problems angenommen, das Architekten wie Politiker in den nächsten Jahren besonders beschäftigen wird.“ Bundeskanzler Helmut Schmidt.
6/1977 Die BAK warnt vor einer zu schnellen Verabschiedung der Wärmeschutzverordnung, bevor nicht gesicherte Erfahrungen vorliegen, die die Effektivität nachweisen.
12/1978 Kammern und Verbände haben einen Kleinkrieg für die Erhaltung und Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen geführt. Als Stichworte seien hier HOAI, GRW, VOL und Vertragsmuster genannt.
9/1979 Über 2 000 Arbeitsausschüsse des DIN vergrößern das Normenwerk unaufhörlich, wobei man mit einem Jahresausstoß von einigen Tausend Neuerscheinungen rechnen kann. Die Zuwachsraten sind beängstigend.
11/1980 In einem Gespräch mit dem Präsidium der Bundesarchitektenkammer sagte Wirtschaftsminister Dr. Otto Graf Lambsdorff, dass die HOAI-Novelle im Oktober hoffentlich endgültig behandelt werden kann.
1/1981 Ein erfreuliches Echo hat die vor zwei Jahren begonnene Schriftenreihe der Bundesarchitektenkammer gefunden. Die Themen Ausbildung, Stadt als Lebensraum, Datenverarbeitung und energiebewusste Architektur haben starke Aufmerksamkeit erregt.
12/1982 Bundesbauminister Schneider legte dem BAK-Präsidium die Absicht dar, dem Wohnungsbau neue Impulse zu geben. Der bedrückende Rückgang von Architektenleistungen, im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent, macht ein sofortiges Handeln notwendig.
1/1983 Die Ausstellung „Stadt-Park – Park-Stadt“ in Magdeburg gab einen Überblick über die vielfältigen Versuche, das in der Bundesrepublik zurückgedrängte Grün wieder in die Städte zu holen. Allerdings waren viele Besucher enttäuscht, dass sie nur wenige für die Situation in der DDR anwendbare Beispiele finden konnten.
1/1984 In einer eindrucksvollen Debatte im Bundestag haben Sprecher der Fraktionen zum Gesetzentwurf Stellung genommen, der die Unterschreitung der HOAI-Mindestsätze auf begründete Ausnahmen beschränken will.
11/1985 „Beim Denkmalschutz habe ich den Eindruck, dass wir gegenüber anderen in der Nachbarschaft – ich schließe hier bewusst die DDR ein – eher einen Nachholbedarf haben.“ Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem Deutschen Architektentag
9/1986 In Darmstadt fand auf Initiative der Architektenkammer Hessen und der Bundesarchitektenkammer eine Tagung statt, die unter der Fragestellung stand: Ist rechnergestütztes Entwerfen (CAD) eine Modeerscheinung oder hat es Praxisbezug?
12/1987 1987 war wiederum ein Jahr der kleinen Fortschritte in dem Bemühen, die Honorarordnung und die Vertragsmuster zu verbessern.
5/1988 Am 1. April ist die dritte Novelle zur HOAI in Kraft getre-
ten. Die Mindeststundensätze von bisher 55 DM werden auf 60 DM angehoben.
11/1989 Der EG-Binnenmarkt zeigt auch Auswirkungen auf die Architektenleistungen. Eine Dienstleistungsrichtlinie ist in Vorbereitung.
11/1990 Seit Monaten sind die Architektenkammern aus dem „Westen“ bemüht, den Kollegen in den neuen Bundesländern Informationen zu bieten, die ihnen die Wahrnehmung ihrer Aufgabe in der Marktwirtschaft erlauben.
12/1991 Aufmerksam beobachten muss man die sogenannte Projektsteuerung. Das Leistungsbild der HOAI darf keinesfalls zugunsten der Projektsteuerer verändert werden.
2/1992 Der flächen- und kostensparende Wohnungsbau muss vermehrt in die politischen Überlegungen einbezogen werden. Pilotprojekte sind von der BAK dem Bundesbauministerium vorgeschlagen worden.
8/1993 Beim Parlamentarischen Abend der BAK in Bonn gelang es, Barrieren in den Köpfen abzubauen.
1/1994 Nach langem und erbittertem Ringen hat die Bundesregierung die Änderung der Honorarordnung dem Bundesrat eingereicht. Die BAK hat einen erheblichen finanziellen Nachholbedarf nachgewiesen.
9/1995 Der Vorstand der BAK hat mehrheitlich beschlossen, die Einführung der Architekten-GmbH in die Landesarchitektengesetze aufzunehmen.
8/1996 Über 700 Gebäude, Anlagen und Baustellen standen vom 29. Juni bis zum 1. Juli für Besucher offen. Anlass war der erstmals veranstaltete Tag der Architektur.
9/1997 Einige Kammern befassen sich mit der Frage, welche Formen sachlicher Werbung künftig zugelassen werden sollen. Es ist jedoch zu bezweifeln, ob das kleine Büro von einer Freigabe profitieren würde.
12/1998 Die BAK wird kontinuierlich vonseiten des Gesetzgebers, ob auf Bundes- oder EU-Ebene, zu Stellungnahmen und Vorberichten aufgefordert.
11/1999 Alle wollen eine EnEV, nur welche? Die BAK begrüßt alle Bemühungen, die CO2-Emissionen zu reduzieren.
11/2000 Nun ist auch die BAK im Internet. Wir freuen uns, dass wir die ersten Schritte geschafft haben.
10/2001 Die BAK unterstützt von Beginn an die Initiative Architektur und Baukultur der Bundesregierung und trägt ihr Anliegen in die 16 Bundesländer.
12/2002 Der Vorstand der BAK sieht keinen Bedarf für Absolventen eines sechssemestrigen Bachelorstudiums auf dem Arbeitsmarkt.
12/2003 Das Bundesministerium für Wirtschaft verfolgt die Abschaffung der HOAI nicht weiter. Die BAK hatte argumentiert, dass sie außer dem Ministerium niemand abschaffen will.
11/2004 Der neue Exportratgeber des Netzwerks Architekturexport der BAK richtet sich an alle, die den Schritt ins Ausland gut planen wollen.
9/2005 „Praktikant“ ist kein Beruf! Dürfen wir es zulassen, dass aus motivierten Berufseinsteigern enttäuschte Zuarbeiter gemacht werden, nur weil die unternehmerische Entscheidung lautet, Arbeitskräfte so billig wie möglich einzukaufen?
7/2006 Nach Überzeugung des Präsidiums der BAK ist Fort- und Weiterbildung ein absolutes „Muss“. Dass sich die Kammern und Akademien dieser Aufgabe annehmen, ist nur folgerichtig.
6/2007 „Lebendige, lebenswerte Städte und Dörfer sind für den sozialen Zusammenhalt unseres Landes von besonderer Bedeutung. Dem Tag der Architektur 2007 wünsche ich einen erfolgreichen Verlauf.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel
12/2008 Auch in der Finanzmarktkrise haben die Versorgungswerke der Architektenkammern nichts zu befürchten. Steigende oder fallende Aktienkurse wirken sich wenig aus.
6/2009 Ein Ehrenamt in der Kammer gehört zur Berufsarbeit und ist für unsere Zukunftssicherung nötig. Wer sollte dafür sorgen, wenn nicht wir selbst?
Herr Karl Braun in Wiesentheid schenkte uns die älteren Jahrgänge des Deutschen Architektenblatts, die in unserem Archiv fehlten. Nicht nur für diesen Text sind sie Gold wert. Die Redaktion dankt Herrn Braun für seine großherzige Spende!
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