Dortmund wächst – und damit auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Aus diesem Grund hat die Stadt ein umfangreiches Schulbauprogramm auf den Weg gebracht. Um dies zu stemmen, wurde ein Schulbaukonzept erarbeitet, der sogenannte „Dortmunder Weg“. Er beruht auf mehreren Ansätzen: Zum einen wurden in der Schulbauleitlinie die Richtlinien und Standards für die Planung und Umsetzung von städtischen Schulbauvorhaben festgelegt. Zum anderen setzt die Stadt mit der Modulbauweise auf eine schnelle, flexible und effiziente Umsetzung der benötigten Gebäude.
Dortmund braucht zukunftsfähige Schulen, die Lernenden wie Lehrenden ein attraktives Umfeld bieten und den aktuellen pädagogischen und organisatorischen Anforderungen entsprechen. Die Organisationsform, die sich für moderne Lernansätze als besonders effizient herauskristallisiert hat und neue Lernvielfalt ermöglicht, ist die sogenannte „Cluster-Schule“. Bei Cluster-Schulen werden die Lern- und Unterrichtsräume sowie Differenzierungs-, Aufenthalts- und Erholungsbereiche in sogenannten Clustern zusammengelegt. So können eigenständige Unterrichts- und Aufenthaltsbereiche für mehrere Klassen einer Jahrgangsstufe oder für jahrgangsübergreifende Lerngruppen dezentral angeordnet werden. Die Schulbauleitlinie beschreibt hierfür Musterraumprogramme und definiert Flächenobergrenzen.
Interdisziplinär geplant, modular gebaut
ALHO möchte mit dem Bau moderner Cluster-Schulen neue Gestaltungsfreiräume in der Schularchitektur eröffnen und hat als Architekturpartner für die Realisierung der Dortmunder Schulen das Planungsbüro futur.drei mit ins Boot geholt. Seit 2008 plant und realisiert das Kölner Büro unter Leitung von Julian Stratmann und Christian Wiese nachhaltige und leistungsfähige Gebäude mit gesellschaftlicher Relevanz – mit einem Schwerpunkt auf Bildungsbauten wie Kitas und Schulen, bevorzugt in modularer Bauweise und im interdisziplinären Team. „Zwischen Digitalisierung, demografischem Wandel, Abiturlücke und dem kommenden Anspruch auf Ganztagsbetreuung darf ein Aspekt nicht übersehen werden: Auch architektonisch muss sich das ‚Konzept Schule‘ wandeln, um interdisziplinäres Unterrichten und Lernen, individuelle Förderung, die Stärkung von Sozialkompetenzen und ein höheres Maß an Selbstständigkeit sicherzustellen“, erklärt Julian Stratmann die Bedeutung der Architektur innerhalb moderner Bildung.
Schule als Heimat
Was Architektur vermittelt beziehungsweise welche Atmosphäre in einem Gebäude herrscht – man sieht es oft nicht sofort, unbewusst nimmt man es aber immer wahr. „Wir sehen ‚Schule als Heimat‘ in der wir ein Wohlbefinden schaffen wollen, das die Basis für erfolgreiches Lernen bildet. Wer sich unwohl fühlt, wer Kälte spürt – auch eine architektonische, gestalterische Kälte –, wird in seiner Entfaltung eingeschränkt. Schule soll aber nicht einschränken, sondern öffnen – das ist unser grundlegendes Ziel“, erläutert Christian Wiese. Im Rahmen der Dortmunder Schulbauinitiative sind in den Jahren 2023 und 2024 bereits vier Cluster-Schulen in ALHO-Modulbauweise entstanden, die – von futur.drei geplant – diesen neuen Anforderungen in hohem Maße gerecht werden. Ein besonders gelungenes Beispiel ist die Erweiterung der Reinoldi-Gesamtschule.
Das Kind im Blick
Bei der Konzeption des Neubaus der Reinoldi-Gesamtschule lag der Fokus auf dem selbstgesteuerten Lernen in der Cluster-Schule. Dabei wird das pädagogische Prinzip „Das Kind im Blick“ in der gesamten Schule im besten Sinne auch räumlich umgesetzt: Offene, flexible Lernlandschaften bieten den Schülerinnen und Schülern Raum für kreatives Arbeiten und ermöglichen dabei vielseitige Lernformen.
Das spannungsvolle Fassadenbild mit zahlreichen Fensterflächen und der offenen Gestaltung macht die verschiedenen Nutzungsarten der Innenräume auch von außen gut ablesbar. Grünfl.chen, die sich über die gesamte Holzfassade erstrecken, lockern die Fläche auf. Das Dach wird als „fünfte Fassade“ mit einbezogen: Photovoltaikanlagen, Technikflächen, das Grün und die Lichthöfe schaffen eine anregende, begehbare Dachlandschaft, in der die Schülerschaft mit der Natur in Kontakt kommen und durch die erneuerbaren Energien gleichzeitig Technik direkt erfahren kann.
Modulbau ist, was man draus macht
Das Beispiel der Reinoldi-Gesamtschule zeigt, dass Kreativität keine Frage der Bauweise ist und sich attraktive Architekturkonzepte in Modulbauweise sehr gut realisieren lassen. Je früher und enger Architekten und Hersteller zusammenarbeiten, desto größer ist die Chance auf ein für alle Seiten optimales Ergebnis.
Weitere Informationen:
ALHO Systembau GmbH, Juliane Brendebach,
Bereichsleitung Marketing
Hammer 1, 51597 Morsbach
Tel.: +49 (0)2294 696-177
marketing@alho.com
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