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SIDOUN: Wie KI AVA-Prozesse unterstützt

01.12.20244 Min. Kommentar schreiben
Mensch und Roboter sitzen sich gegenüberFrag IILSE – die KI-Onlinehilfe in SIDOUN Globe®. Die Onlinehilfe „Frag IILSE“ ist wie eine freundliche Kollegin, die alles weiß und immer Zeit hat.

Frau Diegelmann, was sind die Kernkompetenzen von SIDOUN International?

K.D.: SIDOUN International entwickelt seit knapp fünf Jahrzehnten AVA-Software für die Baubranche. Um Flexibilität und Leistung in der Anwendung zu erreichen, legen wir viel Wert auf die neueste Technologie und sind als Innovationsführer bekannt.

Welche Faktoren spielen in der Innovationsentwicklung bei SIDOUN eine Rolle?

K.D.: Unsere Leitkultur in der Produktentwicklung ist geprägt von dem Spruch „Der Anwender hat immer recht“. Das heißt für uns, die Software soll so flexibel sein, dass jeder Anwender seinen individuellen Workflow leicht beibehalten kann. Wir greifen die Bedürfnisse unserer Kunden auf und bieten offene und generische Funktionalitäten an, zum Beispiel durch die Einbindung von MS Office Produkten, sodass diese übergangslos nutzbar sind. Es gibt viele Beispiele wie open BIM, um ein weiteres zu nennen.

Seit wann beschäftigt SIDOUN sich mit KI?

K.D.: Die jetzige Programmversion hatte ihre Geburt im Jahr 2012. Schon damals wurde klar, dass die „IILSE“– das Bedienungselement von SIDOUN Globe – menschliche Züge haben soll. Auch sollte sie intelligent nutzbar sein und sich stetig weiterentwickeln. Unabhängig von der IILSE wurde im Jahr 2022 in unsere Software SIDOUN Globe die erste KI „SIDOUN Gaia“ für die automatische Berechnung von CO2-Emissionen integriert.

Was war die Motivation, eine KI-basierte Unterstützungslösung zu entwickeln?

K.D.: Wie vorher erwähnt, ist SIDOUN Globe eine sehr umfangreiche Software. Wir sehen in der Praxis oft, dass die Anwender vielleicht 15 % der gekauften Funktionen wirklich nutzen. Die Praxis lässt eine Vertiefung in die Software oft nicht zu. Eine KI-Onlinehilfe wird den Kunden ermöglichen, den vollen Umfang der Software kennenzulernen und nach und nach mehr Bereiche zu nutzen.  Außerdem schildern Kunden uns vermehrt, wie schwierig es ist, Mitarbeiter mit qualifizierten Bauwissen zu finden. Wenn Sie gefunden werden, dann sind oft die Ressourcen für die Einarbeitung in wichtige Büroabläufe knapp oder werden für das Projektgeschäft gebraucht.

Welche Probleme oder Herausforderungen werden durch die KI-Onlinehilfe gelöst?

K.D.: Damit wird das größte Problem der Baubranche gelöst: der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal. Die KI-Onlinehilfe in SIDOUN Globe ermöglicht ein digitales Onboarding, ein besseres und schnelleres Einarbeiten und eine kontinuierliche Weiterqualifizierung. Die Vorteile reichen von Effizienzsteigerung über weitere Flexibilität zu enormen Kostenersparnissen.

Wie unterscheidet sich Ihre KI-Onlinehilfe von traditionellen Hilfesystemen?

K.D.: Herkömmliche Handbücher sind in der Nutzung zeitintensiv. Die KI-Onlinehilfe ist einfach und zielgerichtet. Die Begeisterung ist riesig!

Können Sie ein konkretes Beispiel geben, wie die KI-Onlinehilfe den Arbeitsalltag der Nutzer erleichtert?

K.D.: Ein Anwender kommt von der Baustelle, es ist spät und er will noch ein Aufmaß erfassen. Aus dem Stand heraus fragt er sich, wie ging das noch? Er ist alleine, die letzte Schulung länger her.  Wo ist das Handbuch? Wo steht die Antwort?

Mit der KI-Onlinehilfe geht es einfacher. Er fragt IILSE – geschrieben oder per Spracheingabe – und schon hat er die Antwort, freundlich, verständlich, präzise und bei Bedarf in Französisch, Türkisch …!

Wie steht es um die Sicherheit der Anwender?

K.D.: Weder Fragen noch Antworten werden gespeichert. IILSE vergisst den Austausch, sobald der KI-Dialog geschlossen wird.

Welche Zielgruppen profitieren besonders von der KI-Onlinehilfe?

K.D.: Alle Anwender, also Architekten, Ingenieure, Kommunen oder Baukonzerne. Die Effizienz und die Freude der Mitarbeiter steigern sich messbar. 

Wie reagieren Kunden auf die Einführung der KI-gestützten Onlinehilfe?

K.D.: Die Verkaufszahlen sprechen Bände: Interessenten nehmen die KI-Onlinehilfe als Entscheidungskriterium. Bestehende Kunden kaufen das Modul online ohne weitere Beratung.

Wie sehen die zukünftigen Entwicklungen mit KI aus? Wird es neue Funktionen oder Erweiterungen geben?

K.D.: Die KI-Onlinehilfe war der zweite Schritt. Die Weiterentwicklung der IILSE ist schon in der Umsetzung. Es geht um die Bereitstellung von allgemeinen Baufachwissens und von Ausschreibungstexten. Das nächste Ziel wird die Verschlankung des BIM-Prozesses sein. Wir nutzen IILSE bereits in unserem eigenen Unternehmen für den schnellen Transfer von internem Wissen über Abläufe und Technik.

Wie schätzen Sie die allgemeine Entwicklung von KI in der Bauindustrie ein und welche Rolle wird SIDOUN dabei spielen?

K.D.: Alle Bereiche der menschlichen Aktivitäten sind und werden noch mehr von KI vollkommen verändert. In der Baubranche gibt es viele Aufgaben, die sehr ungern gemacht werden und anspruchsvoll sind (u.a. Ausschreibungen, Kalkulationen). Planer werden sich wieder auf ihre kreativen Prozesse konzentrieren können. Und SIDOUN wird sie dabei weiter unterstützen.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei der Einführung der KI-Onlinehilfe.

K.D.: Ich danke Ihnen!

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