Was ist eigentlich das Bauhaus?
Je länger wir uns für dieses Heft mit der berühmten Schule auseinandergesetzt haben, desto unklarer wurde es. Das heutige Bild des Bauhauses gleicht einer Fata Morgana: Von Weitem betrachtet eine klare Sache, entpuppt es sich, je näher man ihm kommt, umso mehr als Spiegelung heutiger Interessen und Erwartungen. Wie Friedrich von Borries hier schreibt: „Die Geschichte des Bauhauses ist, wie alle Geschichte, eine Vereinnahmung der Vergangenheit aus der Gegenwart heraus.“
Die Architektur der Moderne wird 2019 davon profitieren. Unter den Fittichen des Bauhaus-Jubiläums wird dem Erbe des Neuen Bauens teils dringend nötige Aufmerksamkeit zuteil. So betreibt nun eine Stadt wie Celle, die jahrzehntelang dieses Erbe verdrängte, zu Recht Stadtmarketing mit dem Œuvre des Architekten Otto Haesler. Und eine „Grand Tour“ führt auch an entlegene Orte wie Elbingerode im Harz, wo mit dem Diakonissen-Mutterhaus ein architektonisches wie innenarchitektonisches Gesamtkunstwerk zu entdecken ist.
Und was bedeutet Ihnen das Bauhaus? Das haben wir Sie im Vorfeld dieser Ausgabe gefragt – und überraschende sowie sehr persönliche Antworten erhalten. Eine Auswahl daraus lesen Sie hier. Damit ist unsere Bauhaus-Diskussion eröffnet: Schreiben Sie uns gerne auch im Bauhaus-Jahr Ihre Meinung zum Thema.
Dr. Brigitte Schultz, Chefredakteurin Deutsches Architektenblatt
Mehr Beiträge zum Bauhaus-Jubiläum finden Sie in unserem Schwerpunkt Bauhaus 100