Wenn man Architektur studiert, geht man üblicherweise davon aus, danach im Architekturbüro zu arbeiten oder sich selbstständig zu machen. Manch einer träumt gar davon, einer der großen Namen der Branche zu werden. Dass es auch andere durchaus einflussreiche Optionen gibt, sich aktiv für gute Architektur einzusetzen, haben wenige auf dem Schirm. Insbesondere das Arbeiten „auf dem Amt“ hat keinen besonders guten Ruf. „Verwaltung“ klingt eben nur nach „verwalten“ – wo bleibt da die Kreativität?
Wir fanden, es ist höchste Zeit, dieses Klischee zu hinterfragen und einmal hinter die Kulissen zu schauen. Gefunden haben wir eine Menge engagierter Architektinnen und Architekten, die so gar nichts von verstaubtem Beamtentum an sich haben. „Akten von links nach rechts schieben, das gibt es hier nicht“, sagt zum Beispiel Angela Naebers, die als Architektin bei der Stadt Krefeld arbeitet. Und ihre Schweriner Kollegin Yvonne Ben Araar ergänzt: „Wir sind viel näher dran am Bauen, als man von außen denkt!“ So stellen die Planerinnen und Planer im öffentlichen Dienst von der Kita über Museen bis zum Plenarsaal so einiges ganz konkret auf die Beine – manchmal sogar nach eigenen Entwürfen, wie die erstaunliche Geschichte des verwaltungsinternen Wettbewerbs für ein hessisches Ministerium zeigt. Dabei ist ihre Arbeit hochpolitisch und ein starkes Rückgrat elementar. Was dabei architektonisch herauskommt, sehen Sie hier.
Dr. Brigitte Schultz, Chefredakteurin
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