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Zurück BAU 2013: Interview

„Auch das gibt es in München“

Den Abend im Hotel verbringen sollte niemand, der zur BAU 2013 reist. Dafür hat die bayerische Landeshauptstadt zu viel zu bieten. Lutz Heese, Präsident der Bayerischen Architektenkammer, verrät seine persönlichen Insider-Tipps für den Besuch in Deutschlands südlichster Metropole.

31.10.20123 Min. Kommentar schreiben
Dipl.- Ing. Lutz Heese, Architekt und Stadtplaner, Präsident der Bayerischen Architektenkammer Foto: byak/Tobias Hase
Dipl.- Ing. Lutz Heese, Architekt und Stadtplaner, Präsident der Bayerischen Architektenkammer. Foto: byak/Tobias Hase

Interview: Nils Hille

Herr Heese, was sollten Architekten außer den Messehallen noch unbedingt anschauen wenn sie aus ganz Deutschland zur Bau nach München kommen?

Ich empfehle auf jeden Fall die „Lange Nacht der Architektur“ am 18. Januar. Sie ermöglicht einen wunderbaren Streifzug durch die Münchner Architekturlandschaft. Zudem empfehle ich den Besuch des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz. Sportbegeisterte sollten auf jeden Fall der Allianz-Arena und dem Olympiagelände München, das 2012 seinen 40-jährigen Geburtstag feiert, einen Besuch abstatten. In Vorfreude auf die Fertigstellung im kommenden Jahr rate ich Architekten auch, zwei Baustellen zu betrachten: Zum einen wird im Mai 2013 das  Lenbachhaus von Foster + Partners fertiggestellt. Zum anderen eröffnet im Kunstareal der Neubau des Ägyptischen Museums München von Peter Böhm. Beides ist jetzt schon sehenswert.

Das Motto der Bau lautet „Die Zukunft des Bauens“. Wo zeigt sich diese schon heute in München?

Zum Beispiel beim Projekt „GERN 64 Lebensraum“ von wgp Architekten und Stadtplaner Wanie + Glück. Hier gehören zu den 125 Wohnungen auch gleich eine Kindertagesstätte und ein Kinderhort. Oder beim Bauteil 1 der Technischen Universität München von Hild + K Architekten – ein gutes Beispiel für energetische Sanierung im Bestand. Beide Projekte wurden bei den Architektouren 2012 ausgewählt. Andreas Hild vom Büro Hild + K Architekten ist zudem Architekturpreisträger der Landeshauptstadt München 2012. Eine besondere Fassade sowie eine spezielle Materialwahl lassen sich beim Eurostars Book Hotel begutachten.

Wo in München können Architekten der Abend nach einem anstrengenden Messebesuch entspannt ausklingen lassen – fernab vom Tourismus?

Das ist nicht ganz einfach zu realisieren, denn ohne Tourismus ist man in München eigentlich nie. Zu den besten Orten zählen für mich aber die Schumanns Bar am Odeonsplatz von Boesel Benkert Hohberg Architekten und die neue Schrannenhalle am Viktualienmarkt von Oliv GmbH Thomas Sutor Architekt – mit zahlreichen Gastronomiebetrieben, die, obwohl sie zum Viktualienmarkt gehört, der nur tagsüber in Betrieb ist, donnerstags bis samstags sogar bis 22 Uhr geöffnet haben.

Welche kulinarischen Spezialitäten gehören für Sie unbedingt zu einem echten Münchner Abend dazu?

Wer richtig deftig essen mag, der wählt als Vorspeise eine Leberknödelsuppe und als Hauptgericht Schweinshaxen. Dazu gehört natürlich ein bayerisches Bier vom Fass.

Wenn neben der Brau- und Baukultur noch Zeit für etwas andere Kultur bleibt, was sind Ihre drei besten Tipps?

Ganz klar: Das Museum Brandhorst im Kunstareal von Sauerbruch Hutton ist immer einen Besuch wert. Und auch das Bayerische Nationalmuseum, das die Geschichte unseres Bundeslandes zeigt und zu den großen kunst- und kulturhistorischen Museen in Europa zählt, ist für Besucher der Stadt interessant. Hier sollten Sie einen Blick in den neu gestalteten Innenhof werfen und vielleicht das edle Restaurant besuchen. Wer sich am späten Abend noch etwas bewegen will, der kann das wunderbar im Bob Beaman Club vom Büro Arnold Werner bei Elektromusik tun – auch das gibt es in München.

Herr Heese, vielen Dank für das Gespräch.

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