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Belebende Baukunst

19 Momentaufnahmen zum Tag der Architektur zeigen Häuser und Räume, die Impulse geben.

01.06.200812 Min. Kommentar schreiben
Belebte Gehirne: Schloss Ettersburg, Weimar

Roland Stimpel, Tanja Waldmann
Was haben ein Schuhgeschäft in Saarbrücken und ein Barockschloss in Weimar gemeinsam, eine Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen und eine Tanzschule in Hamburg? Auf den ersten Blick nichts, auf den zweiten: Belebung. „Architektur belebt“ ist das Motto des diesjährigen Tages der Architektur, der bundesweiten, dezentralen Architekturschau mit rund 1500 vorgestellten Bauten.

Das Motto vereint unterschiedlichste Bauten und erlaubt vielfältigste Deutungen. Es zeigt, was Architektur kann: Sie belebt oft das Herz und manchmal das Portemonnaie, sie belebt das Sozialleben und die Kulturdebatte, ehrwürdige Altbauten und verödete Stadtwinkel. Das Motto ist aktuell und zeitlos zugleich: Den frühesten Gebrauch des Wortpaares „Architektur belebt“ fanden wir im „Handbuch der Kunstgeschichte für Schüler und Studirende“ eines gewissen A. H. Springer von 1855.

Einige Formen der Belebung stellen wir auf diesen Seiten vor. Die Auswahl war eine Qual – weil wir viel zu vieles beiseitelegen mussten. Es war unmöglich, für alle wichtigen Bautypen, Nutzungen und Regionen Beispiele vorzustellen. Den Ansatz „Wir zeigen die bekanntesten Häuser der bekanntesten Architekten“ haben wir sowieso nicht gewählt. Sinn des Tages der Architektur ist es ja, gebaute Qualität in ihrer ganzen Buntheit und Breite zu zeigen. Das soll bei künftigen Bauherren den Wunsch nach eigener Qualität beleben. Aber zur eigenen Belebung derer, die das ganze Jahr planen, entwerfen und umsetzen, ist der Tag auch nicht schlecht.

Wo, wann, was – und warum?

Der Tag der Architektur findet am 28. und 29. Juni statt, in Nordrhein-Westfalen wegen der Schulferien allerdings eine Woche, in Schleswig-Holstein zwei Wochen eher. Seine Vielfalt und seinen dezentralen Charakter spiegeln auch die Informationsmedien wieder: Veranstalter sind die Architektenkammern der 16 Länder, die das Programm und die Bauten ganz unterschiedlich präsentieren – denn es brächte wenig, das Saarland und Bremen, Sachsen-Anhalt und Bayern über einen Kamm zu scheren. Aber es gibt ein gemeinsames Internetportal, über das sich alle Interessenten mit wenigen Klicks die eigene Region erschließen können. Es bietet außerdem Rückblicke auf die Tage der Architektur seit 2001 und einen Vorausblick auf die wichtigste der vielen Einzelveranstaltungen, den offiziellen Bundesauftakt.

Da gute Architektur und gute Politik einander brauchen, findet er in diesem Jahr in einem sehr politischen Raum statt: dem Plenarsaal des Bayerischen Landtags, umgebaut von Staab Architekten aus Berlin. Hier tauschen sich der Bundesbauminister und die Präsidenten des Landtags, der Bundes- und der Bayerischen Architektenkammer aus.

Letztere begründen die Wahl des Ortes. Zuerst Arno Sighart Schmid für die Bundesarchitektenkammer: „Gerade in einer Zeit, in der über Rekonstruktion versus Moderne heftig gestritten wird, gibt uns der umgebaute Plenarsaal ein hervorragendes Beispiel an die Hand, wie Tradition und Moderne miteinander verbunden werden können.“ Für die bayerische Architektenkammer sagt Präsident Lutz Heese: „Der Landtag ist der richtige Ort für genau diesen Dialog zwischen Architekten, Politikern, Vertretern der Wirtschaft und Vertretern des kulturellen Lebens, den wir dringend vertiefen müssen.“ Mit dem „Wir“ meint Heese nicht nur die Prominenten im Plenarsaal, sondern Architektinnen und Bauherren, Nutzerinnen und Planer überall im Land.

Hartmann und Helm, Junk und Reich, Studentenwohnheim Dresden

Belebtes Wohnen

Erker studieren: Studentenwohnheim Dresden

Die außen roten Studiererker sind das Auffälligste an der Südfassade des sanierten Studentenheims in der Dresdner Hochschulstraße. Der Turm ist dunkler als zuvor, aber zugleich fröhlicher. Die homogene Fassade ist durch neue Aluminiumfenster strukturiert. Die Fenster sind in Verbindung mit farblich gestalteten Wärmedämmpaneelen zu Bändern zusammengefasst. Kaum noch etwas erinnert an die frühere Schlichtheit des Baus. Auch drinnen nicht: Einbaumöbel als raumtrennende oder verbindende Elemente sorgen für die Zonierung; das Badezimmer erhält durch eine Glasfuge eine natürliche Belichtung.

Hartmann und Helm, Junk und Reich, Dresden.


Grube Carl: ASTOC, Dipl.-Ing. Architekt Peter Berner

Maisonettes im Brikettwerk: Grube Carl, Frechen bei Köln

Eine hundertjährige denkmalgeschützte Brikettfabrik, die seit 1995 stillgelegt war, enthält jetzt 71 Wohnungen und sieben Gewerbeeinheiten. Das lang gestreckte Gebäude ist in fünf Häuser segmentiert. Die Wohnungen sind im Maisonettestil teilweise dreigeschossig errichtet. Die Dachlandschaft wurde innerhalb der ehemaligen Konturen wiederhergestellt. Prägendes Element sind die Kühlhauben, die jetzt den Wohnungen als Oberlicht und Zugang zu den großzügigen Dachterrassen im siebten Ober- geschoss dienen.
ASTOC, Dipl.-Ing. Architekt Peter Berner


Gemeinschaftlich: bb22 Architekten und Stadtplaner GbR, Frankfurt

Turm mit Gemeinschaftsgarten: Familienwohnen Frankfurt-Preungesheim

Acht Familien bildeten unter dem Dach einer neu gegründeten Genossenschaft eine Baugruppe und lobten einen beschränkten zweistufigen Wettbewerb für ein Grundstück in Frankfurt-Preungesheim aus. Sie entschieden sich für einen „Familienturm“ mit Staffelgeschoss, Gemeinschaftsgarten und Gemeinschaftsräumen. Da sie innen auf tragende Wände verzichteten, sind die Grundrisse hoch flexibel. Die große Wohnküche dient als zusätzliches Zimmer. Für den Kontakt nach draußen laden voll verglaste Wohnerker, intensiver Freiraumbezug und große private Balkons ein. Der Energiestandard ist KfW 40.

bb22 Architekten und Stadtplaner GbR, Frankfurt


Schwarzes Haus: Peter Haimerl, München

Heikles Erbe: Schwarzes Haus, Krailling

In einer Siedlung für NSDAP-Mitglieder in Krailling bei München steht dieses „Hundert-Reichsmark-Haus“ mit nur 70 Quadratmetern Wohnfläche in seinem Kern. Jetzt ist es grundlegend umgebaut worden. Wohnhaus und zugehörige Scheune sind zu einem Baukörper verschmolzen, mit Wärmedämmung und einer Haut aus Bitumen versehen, die Giebelseiten aber weiß verputzt. Innen sind viele Wände entfernt; Leuchtkästen sorgen für mehr Helligkeit. Das Ganze steht auf einem aufgeräumten Podest aus Rasen und einem teils asphaltierten, teils mit Pflastersteinen belegten Platz.

Peter Haimerl, München


Belebte Bürobauten

Auflösende Doppelschale: Büroumbau Landwirtschaftliche Sozialversicherung, Stuttgart

Das zwölfgeschossige Hochhaus aus den 60er-Jahren setzte früher einen Akzent der dominierenden, auftrumpfenden Art. Seit der Instandsetzung löst eine doppelte Schale aus Holz und Glas die Massivität des Baukörpers auf. Entstehungszeit wie Modernisierung sind gleichermaßen erkennbar. Die Fassade reflektiert ihre Umgebung, sowohl im wörtlichen Sinne als auch im lockeren Wechsel der Holztöne vor dem Hintergrund des Waldes. Selbstverständlich ist das Gebäude auch brandschutztechnisch und bauphysikalisch modernisiert und an die heutigen Nutzerwünsche angepasst worden.

Kubus Generalplaner, Herrmann + Bosch + Keck, alle Stuttgart


Wohnhaus mit Charakter: Mielke + Scharff, Düsseldorf

Vom Schreibtisch zum Esstisch: Konversion zum Wohnhaus, Düsseldorf

Ein Bürohaus von 1954 im wohlhabenden Düsseldorfer Zooviertel wurde für elf moderne, loftartige Eigentumswohnungen umgebaut, die vom ersten bis zum dritten Geschoss Balkone erhalten haben. In den bisher ungenutzten Spitz­boden wurden ebenfalls Wohnräume integriert. Die Gartenfassade wurde mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen, die Straßenfassade auf der Innenseite mit Kalziumsilikatplatten. Die Fassadengliederung und die Eingangshalle mit der Wendel­treppe blieben erhalten, die Grundrisse der Wohnungen sind großzügig ausgelegt. Unter dem Innenhof entstand eine Tiefgarage mit 16 Plätzen.

Mielke + Scharff, Düsseldorf


Modernisierung Ernst-Reuter-Platz: platena+jagusch, Berlin

Nachkriegsmoderne aufgefrischt: Modernisierung Ernst-Reuter-Platz, Berlin

Das einstige Osram- und spätere Eternit-Haus plante Bernhard Hermkes 1957. Es steht wie der ebenfalls von Hermkes entworfene autogerechte Platzraum und dessen Gebäude unter Denkmalschutz. Die Sanierer hatten wenig Spielraum zur Belebung der unwirtlichen Situation, doch sie nutzten ihn bestmöglich: Ins Erdgeschoss zog ein Elektronikmarkt ein; die Auffrischung der gealterten Fassade tut dem Ambiente gut. Saniert wurden auch das benachbarte Pepper-Haus (1962, von Franz Heinrich Sobotka, Gustav Müller) und der Pavillon dazwischen. Der Ernst-Reuter-Platz als Denkmal der Nachkriegsmoderne ist wiederhergestellt und bewahrt.
platena+jagusch, Berlin


Schwunghaft: loenhart & mayr sowie Mayr + Ludescher Ingenieure, alle München, Sieber + Renn Architekten, Sonthofen

Belebtes Erholen

Schwung für den Sprung: Olympia-Skischanze Garmisch-Partenkirchen

Die Schanze ragt mit elegantem Schwung 50 Meter weit schräg nach oben. Im Schanzenvorbau – als gebogene Brücke realisiert – sind die Funktionsräume untergebracht. Vom Basisgeschoss führt ein Schrägaufzug zum Schanzenkopf, an dessen sprungabgewandter Seite ein Aufenthaltsraum für Sportler und Betreuer angeordnet ist. Der Kampfrichterturm ist als doppelstöckiger Quaderbau konzipiert, der vom Hang weg rund 40 Meter weit in Richtung Stadion und rund 15 Meter über dem steilen Gelände schwebt. Sein Dach ist gleichzeitig Aussichtsplattform für VIP-Gäste.

loenhart & mayr sowie Mayr + Ludescher Ingenieure, alle München, Sieber + Renn Architekten, Sonthofen


Präzision und Phantasie: Palucca-Tanzschule Dresden

Der kompakte Neubau steht in einem Villenviertel und ist zur Anpassung daran in vier kleinere Teile gegliedert. Er enthält das schuleigene Internat und die Tanzsäle, die in zwei Ebenen übereinandergestapelt zum Garten hin ausgerichtet sind. Durch die Absenkung der unteren Tanzsaalebene um knapp zwei Meter und die Teilung des Baukörpers wird trotz des großen Bauvolumens der Maßstab des Wohngebiets eingehalten. Der Entwurf folgt einem Motto der Tänzerin Gret Palucca, deren Erbe die Schule pflegt: Präzision, Disziplin, Intensität und Phantasie.

Storch Ehlers Partner, Hannover


Trafoturm mit Entdeckungspotential: Nalbach + Nalbach, Berlin

Trafoturm für die Neugierde: Kinderhotel Nakenstorf, Mecklenburg

Schon eine Grundfläche von 1,85 mal 1,85 Metern reicht zur Belebung, wie dieser ehemalige Trafoturm aus den 50er-Jahren beweist. Am Neuklostersee östlich von Wismar ist er zum „Kinderhotel“ umgebaut worden – nicht zum Schlafen und Wohnen, sondern zu einem Ort des Entdeckens von vielfältigen Geräuschen, Gerüchen und Gefühlen, von Licht und Schatten, von Bewegungen und Luftströmungen, von Techniken und Mechanik und von Tieren, die im Kinderhotel nisten. Der Turm ist Teil eines Feriengeländes, auf dem die Architekten schon mehrere Projekte verwirklicht haben.

Nalbach + Nalbach, Berlin


Choreografie-Zentrum Hamburg: Schöning Spalt, Hamburg

Lebendige Rohheit: Choreografie-Zentrum Hamburg

Noch eine Tanzschule – aber ein ganz anderer Ansatz: Eine ehemalige Produktionshalle für Kräne auf dem Gelände der Kampnagel-Kulturfabrik wurde zum Zentrum für Choreografie umgebaut und enthält nunmehr zwei Tanzstudios in einem frei stehenden, 250 Quadratmeter großen Haus im Haus, einen Seminarraum, Umkleiden und eine Küche. Die mehr als 600 Quadratmeter große und zwölf Meter hohe Halle selbst ist weitgehend unberührt geblieben und bleibt als Industriedenkmal weiterhin präsent. Gerade die ­Rohheit des Ausbaus erzeugt Lebendigkeit – eine ruppige, multifunktionale Kiste, die vieles ermöglicht.

Schöning Spalt, Hamburg


Eindrucksvoller Schuhkauf im City Nova: Christof Leinen, Saarlouis

Belebte Geschäfte

Schuhkauf im Bühnenbild: Ladenlokal City Nova, Saarbrücken

Der Tag der Architektur gehört auch der Innenarchitektur. Um das Einkaufserlebnis im Saarbrücker Schuhgeschäft „City Nova“ wie in einem Bühnenbild zu inszenieren, wurde der Geschäftsraum in seiner größtmöglichen Fläche geöffnet. Dem Leitgedanken entsprechen verspringende Ebenen und axiale Wegführung, die Ausgestaltung der Umkleiden mit Vorhangstoff und die bühnenartige Beleuchtung. Die Entkernung des Vorgeschäfts legte architektonisch interessante Fragmente frei, die genutzt wurden, um dem Laden eine eigene Identität zu geben.

Christof Leinen, Saarlouis


Klein und fein für edlen Wein: WeinWerkstatt Lubentiushof, Niederfell an der Mosel

Der Inhaber des Weinguts verfolgt nach eigenen Worten „die Philosophie des Weglassens und des Wissens um die Unverbesserlichkeit der Natur“. Zurückhaltung prägt auch sein neues Verkostungsgebäude auf einer Fläche von nur 28 Quadratmetern, mit regionaltypischen Strukturen, aber Materialien der heutigen Zeit.

Klein und fein im Weinlokal: Uwe Hessel, Andernach

Proportion und Bauform fügen sich in das vorhandene Dorfgefüge ein. Der Neubau öffnet sich zur Hofseite; seine Transparenz lenkt den Blick ins Innere. Auch am Tag der Architektur ist Gelegenheit zur Weinprobe mit gutseigenen Steillagen-Rieslingen.

Uwe Hessel, Andernach


Wertvoll wie die Unternehmensprodukte von Eigenart: Klinkenbusch + Kunze, Dresden

Holz, Stahl und Licht: Eigenart Leuchten, Radebeul bei Dresden

Für den Leuchtenhersteller entstand in nur sieben Monaten ein Büro- und Produktionsgebäude. Der Baukörper verbindet eine moderne Holzbauweise für die innere Tragstruktur mit einer matt glänzenden Gebäudehülle aus Edelstahlgewebe. Präzise Konstruktion, hochwertige Oberflächen und eine eigenständige Formgestaltung repräsentieren die Wertigkeit der Architektur und der Unternehmensprodukte. Eine Besonderheit ist das speziell gefertigte Edelstahlgewebe der Gebäudehülle.

Klinkenbusch + Kunze, Dresden


Cooler tanken: Allguth-Station mit Café, Backshop und Waschstraße, Gilching

Eine Tankstelle an der Autobahn nach dem Gestaltungskonzept eines Filialisten – das klingt nach Ödnis im Niemandsland. Entstanden ist kein Ausbund an Gemütlichkeit, aber eine klare, coole Umsetzung des Themas, aufbauend auf einer

Cooler Tanken in Gilching: Lydia Haack + John Höpfner, München

konstruktiven und modularen Ordnung. Die große Spannweite der Dachkonstruktion wird mit 13,5 Meter hohen Pylonen abgespannt. Lichtlenkung und Verschattungselemente sind in die Pneudachkonstruktion gemäß bauphysikalischen Studien integriert.

Lydia Haack + John Höpfner, München


Auch architektonisch Hightech: Technologiezentrum Blomenburg Venturepark, Bernhard Winking, Hamburg

Belebte Gehirne

Hightech am Jagdschloss: Technologiezentrum Blomenburg Venturepark, Selent in Holstein

Kontrastreich: Neben der Blomenburg von Eduard Knoblauch entstand ein Neubau aus Metall und Glas. Gemeinsam bilden sie das Technologiezentrum „Blomenburg Venturepark“. Die Aufständerung des quadratischen Neubaus über der offenen Parkebene lässt diesen gleichsam in der Landschaft schweben. Eine gläserne Brücke führt in den Sockel der Burganlage. Das Zentrum ist eine überwiegend öffentlich getragene Institution zur regionalen Wirtschaftsförderung von jungen Unternehmen.

Bernhard Winking, Hamburg


Bildungswerk im Barock: Schloss Ettersburg, Weimar, Gildehaus Reich mit Dr. Lutz Krause, alle Weimar

Bildungswerk im Barock: Schloss Ettersburg, Weimar

25 Jahre lang bestand das Schloss Ettersburg aus zwei gesicherten Ruinen in gepflegter Parklandschaft. Dann wurde das Unesco-Weltkulturerbe vom Bildungswerk Bau übernommen und die Geschichte wechselnder Nutzungen in eine konsequente Umnutzung gewandelt: Bildung und Kultur, Beherbergung und Bewirtung, Bewahren und Verändern waren dabei die Ziele des Realisierungsprozesses. Die Architekten haben zeitgemäße Funktionalität innerhalb geschichtsträchtiger Originalsubstanz umgesetzt.

Gildehaus Reich mit Dr. Lutz Krause, alle Weimar


Hans-Müller-Wiedemann Schule in Mannheim, AAg Loeber Schäfer Weber, Heidelberg

Beton und Holz zum Ertasten: Hans Müller-Wiedemann-Schule, Mannheim

In den Rheinauen Mannheims, zwischen Gärten und altem Baumbestand, entstand eine besondere Schule. Kinder mit unterschiedlichsten Behinderungen sollen sich hier wohlfühlen. Das Konzept besteht aus einem Hofhaus, das sich in Klassenhaus, Mehrzweckbereich und Lehrerhaus gliedert. Vorherrschende Materialien sind Beton und Holz, die mit unterschiedlichen Beschaffenheiten zum Ertasten und zum weiteren Umgang mit ihnen anregen sollen. Die Jury war von dem „in Funktion und Symbolik klar gegliederten Bauwerk“ angetan.

AAg Loebner Schäfer Weber, Heidelberg


Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, Halle (Saale), Funktionaler Forschungsbau

Funktionaler Forschungsbau: Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, Halle (Saale)

3200 Quadratmeter Fläche bietet das neue Forschungsge­bäude in Halle (Saale). Darin haben nun 80 Mitarbeiter des Fraun­hofer-Instituts für Werkstoffmechanik Platz. Das bauliche Konzept orientierte sich an der
Philosophie des Instituts: Klare Strukturen, kurze Wege zwischen Büros und Laboren und ein offenes, lichtdurchflutetes Treppenhaus stehen für Kommunikation und Funktionalität.
Beeg-Geiselbrecht-Lemke, München, Därr Landschaftsarchitekten, Halle (Saale)

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