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Grundwissen in Tourismusarchitektur

Ein neues Buch zeigt, wie überzeugende Tourismuskonzepte entstehen, bei denen Betriebswirtschaft und Architektur in die gleiche Richtung weisen.

30.06.20172 Min. Kommentar schreiben

Von Simone Hübener

Tourismus und Architektur werden erst seit wenigen Jahren in einem Atemzug genannt. Da dennoch viel Luft nach oben ist, nimmt man den Band „Grundwissen Tourismusarchitektur“ aus dem Hause utb erfreut zur Kenntnis. Er soll Studierenden der Architektur, der Stadtplanung und der Tourismuswirtschaft als fundierte Lektüre und Lehrenden als Basis für eine 14-wöchige Veranstaltung dienen. Entsprechend geht der Autor Heiner Haass, Professor an der Hochschule Anhalt, in 14 Kapiteln jeweils auf einen Teilbereich ein, etwa „Architektur als Wirtschaftsfaktor im Tourismus“ oder „Inszenierungen und künstliche Erlebniswelten“.

Buch Grundwissen Tourismusarchitektur
Heiner Haass, Grundwissen Tourismusarchitektur, utb 2017, 140 Seiten, 24,99 Euro

Tourismusarchitektur selbst erarbeiten

In den Fließtext eingestreut finden sich Tipps, mit denen sich die Leser einzelne Aspekte selbst erarbeiten können, beispielsweise: „Betrachten Sie gute Beispiele, in denen die Architektur das touristische Geschäft unterstützt.“ Mit diesen 14 Kapiteln gelingt es, viele verschiedene Facetten aufzugreifen und neues Wissen zu vermitteln. Allerdings doppeln sich einige Inhalte und auch sprachlich hätte man an diesem Werk noch feilen sollen. Die deutsche Sprache hätte mehr Vielfalt bereitgehalten.

Interviews mit Praktikern

Gelungen ist jedenfalls der Einstieg, der aus drei Interviews mit „Praktikern“ besteht: einem Hotel- und einem Destinationsmanager sowie einem Architekten. Diese Praxisnähe macht Lust auf Tourismusarchitektur, wenngleich manche Aussagen etwas pauschalisierend ausfallen und sicherlich keine allgemeine Zustimmung finden, etwa die Meinung des Hotelmanagers, der eine personelle Trennung von Entwurf und Umsetzung empfiehlt.

Der schwierige Spagat, für Studierende der drei genannten Fachbereiche zu schreiben, ist Haass gelungen. Auch Praktiker, die er mit dem Buch ebenfalls ansprechen will, werden besonders in den Teilen fündig, in denen Basiswissen der jeweils anderen Disziplin vermittelt wird. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wissen nicht an den Hochschulen versickert, sondern in der Praxis angewandt wird und künftig noch mehr gute Tourismusarchitektur entsteht.

 

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