„Neubau, Neubau!“, rufen derzeit alle – und im gleichen Atemzug wird nach schnellen und einfachen Lösungen geschrien. Welche Qualität hier entsteht – und wo –, scheint manchmal egal. Dabei wird gerne verdrängt, dass, was immer wir jetzt bauen, uns noch eine ganze Weile begleiten wird, im besten wie im schlechtesten Fall. In diesem Sinne plädieren wir mit unserem diesjährigen Wohn-Schwerpunkt für den zweiten Blick und scheinbar kompliziertere Lösungen.
Die leere Wiese mag für Investoren optimal sein – für Bewohner wie für Architekten birgt langfristig die Auseinandersetzung mit dem Bestand oft weitaus mehr Reiz. Von der alten Fabrik über den angeblich „unsanierbaren“ Bürobau oder den massiven Tarnbunker bis zur Kirche: Keine Nutzung scheint zu speziell, um nicht mit etwas Architektenhirnschmalz auch als neues Zuhause zu funktionieren, wie unsere Titelgeschichte deutlich macht. Manchmal muss man dabei aber eingelernte Bilder über Bord werfen. Denn auch wenn niemand in einem Supermarkt wohnen möchte: Dass man den Raum über den Massen-Hüttchen sinnvoller nutzen kann, ist eine erstaunlich späte Erkenntnis, die sich nun in konkreten Bauprojekten niederschlägt.
Und wenn es wirklich einmal schnell gehen muss? Ein von Architekten entwickeltes Modulsystem zeigt, dass gerade dann besonders darauf zu achten ist, nicht nur Raum, sondern auch Nachbarschaft zu bauen.
Die Beiträge finden Sie auch in unserem Schwerpunkt Wohnraum schaffen
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