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Herausforderung Denkmal

Ein historisches Hofgut braucht eine Halle für Landmaschinen, ein Wasserturm wird Teil einer Musikschule und eine Textilfabrik ist offen für alles. Zur Messe „denkmal“ in Leipzig fand wieder ein Studentenwettbewerb statt. Wir zeigen die zehn besten Ideen.

07.11.20182 Min. Kommentar schreiben
Der Entwurf von Emmy Majert und Lydia Schmidt für eine alte Textilfabrik in Berga, Thüringen

Von Heiko Haberle

Vom 8. bis 10. November treffen sich auf der Messe „denkmal“ in Leipzig wieder Denkmalpfleger, Restauratoren, Architekten und Handwerker – also alle, die mit dem Erhalt oder der Weiterentwicklung des Bestandes zu tun haben. Aber auch der Nachwuchs ist vor Ort, denn die Messeakademie Leipzig (Leipziger Messe und die Landesämter für Denkmalpflege Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) hat bereits zum zehnten Mal ihren Studentenwettbewerb ausgeschrieben. Für drei denkmalgeschützte Objekte sollten praxistaugliche Konzepte gefunden werden – in Wurzen und Bergen mit einem klaren Programm, in Berga noch ohne konkrete Nutzungsidee. Aus 55 Beiträgen wählte die Jury Anfang Oktober die drei Sieger und sieben weitere Arbeiten aus, die ebenfalls auf der Messe denkmal ausgestellt werden.

Wurzen, Sachsen

Nahe des Stadtzentrums soll ein neuer Standort für die städtische Musikschule entstehen. Dabei sind eine historische Handwerkerherberge, ein zugehöriges Werkstattgebäude und der prägnante Wasserturm in den Entwurf einzubeziehen. Auch der Standort für einen Supermarkt, der vom Stadtrand ins Zentrum ziehen möchte, war vorzusehen.

Berga, Thüringen

Die ehemalige Textilfabrik Engländer am Stadtrand von Berga ist für die kleine Stadt eigentlich viel zu groß. Zu finden waren also Nutzungsideen, die mit viel Fläche in dezentraler Lage umgehen können, überregional attraktiv sind und tatsächlich benötigt werden. Die Konzepte reichten von der Lebensmittel- oder Möbelproduktion, über ein Fahrradhotel (der Elster-Radweg führt an der Halle entlang), einen Standort für Handwerksbetriebe, ein Musikprobenzentrum bis zum überdachten Parkplatz. Das Shed-Dach sollte wegen einer vorhandenen Solaranlage nicht aufgebrochen werden.

Bergen, Sachsen-Anhalt

Die ehemalige Deutschordenskommende Bergen in der Magdeburger Börde geht auf das Mittelalter zurück. Ein Großteil des heutigen Gebäudebestands, darunter auch die Kapelle und das Eingangstor, stammt allerdings aus der Renaissance. Noch heute wird das Hofgut landwirtschaftlich genutzt, wobei für große Landmaschinen eine neuere Einfahrt besteht. In diesem sensiblen Umfeld waren von den Betreibern wettergeschützte Flächen zum Abstellen oder Warten von Traktoren und Mähdreschern, sowie erforderliche Nebenräume gewünscht. Zu beachten waren dabei besonders Abstände, Höhen und Wenderadien.

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