Frau Wendrich ist empört. Was stellt denn das DAB in den letzten Heften für Fragen zum Denkmalschutz, à la „Kann das weg“? Falls die Fotos verfallener Fachwerkbauten und ungeliebter Nachkriegsarchitektur, die unsere diesjährige Leserumfrage begleitet haben, auch Ihren Beschützerinstinkt geweckt haben, ist das ganz in unserem Sinne – denn auch wir haben ein großes Herz für Altbauten, seien es Bauernhäuser, Burgen, Bauten der Nachkriegsmoderne oder des Brutalismus. Daher freuen wir uns, in diesem Monat mit Ihnen zu diskutieren, wie wir mit diesem Erbe umgehen – und über die vielen unterschiedlichen Standpunkte, die uns dazu erreicht haben.
Menschlicher Faktor oft entscheidend
So versammeln sich in diesem Monat positive Erfahrungsberichte und gute Beispiele, aber auch Sorgen und Nöte derer, die ein Denkmal besitzen oder umbauen möchten. Ihre Antworten machen klar: Neben unterschiedlichen Gesetzen ist oft der menschliche Faktor entscheidend dafür, ob es für das Gebäude gut ausgeht oder nicht. Denn „es gibt sicherlich leichtere und anspruchslosere Planungsaufgaben“, wie Architekt Henning Bökamp zu Recht anmerkt.
Komplizierte Wege statt simple
Denkmalprojekte fordern alle Beteiligten auf besondere Weise. Ob es Bauherren sind, die selbst mitarbeiten und tonnenweise Schutt schleppen, ob Denkmalschützer, die den Zeugniswert nicht aus den Augen verlieren und zugleich für kreative Lösungen offen bleiben wollen, oder Architektinnen und Architekten, die bereit sind, aus Liebe zum Gebäude komplizierte statt simple Wege zu gehen – sie alle retten das bauliche Erbe für uns alle.
Nun aber zu Ihren Erfahrungsberichten und Meinungsbeiträgen sowie zu einigen Beispielen, die wir auf Basis Ihrer Anregungen recherchiert haben.
Wir freuen uns, mit Ihnen zu diskutieren, wie wir mit unserem baulichen Erbe umgehen.
Dr. Brigitte Schultz, Chefredakteurin
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