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Gutes tun – und drüber reden

Wie kommunizieren Architekten? Jörg Petzold macht selbst aus dem Aufstellen eines Bauschilds ein Event – und kommt so häufig in die Presse

01.06.20133 Min. Kommentar schreiben

Text: Nils Hille

Auf seiner Visitenkarte steht in drei farbigen Rechtecken jeweils ein Begriff: Solar-Architektur, energieeffizientes Bauen, regenerative Energie. In das verbleibende vierte Feld hat er das Logo seines Büros setzen lassen: ajp architekten. So ist die Verbindung zu den

Foto: F. von Luckner
Der Veranstalter: Jörg Petzold aus Münster organisiert Events und traut sich dabei mittlerweile auch selber ans Mikrofon. Foto: F. von Luckner

Spezialisierungen des zehn Mann starken Teams direkt gegeben – eine winzige, aber dennoch effektive Aktion von Jörg Petzold aus Münster, dessen Kontaktdaten auf der Rückseite der Karte stehen. Der Planer nutzt jede Möglichkeit, um sich, sein Büro und dessen Alleinstellungsmerkmale bekannt zu machen. „Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem Büro Erfolg zu haben: Entweder Sie rufen an oder Sie werden angerufen. Auf Erstes allein möchte ich mich nicht verlassen, deshalb akquirieren wir, um angerufen zu werden“, sagt Petzold. Er bemüht sich darum, dass möglichst viele Menschen erfahren, dass sich sein Büro auf energieeffizientes Bauen spezialisiert hat. „‚Tue Gutes und rede drüber‘, ist mein Motto. Woher sollen die zukünftigen Bauherren denn auch wissen, dass wir von ajp architekten die Spezialisten dafür sind“, sagt Petzold mit einem Grinsen im Gesicht.

Dieses Selbstbewusstsein hat er erst über die letzten Jahre erlangt. Nach und nach hat der Planer immer offensiver kommuniziert – und das meist über Veranstaltungen. Egal ob Einfamilienhaus oder Wohnsiedlung – wann und wo immer möglich, lädt er spätestens zur Fertigstellung eines Projekts zu einem Fest ein. Und zwar nicht nur die Bauherren, sondern auch Geschäftspartner, Bau-Interessenten, die Politik und die Presse. „Tag des offenen Bauwerks“ heißt das dann bei Petzold. Da gibt es ein kleines Bühnenprogramm, Besichtigungen, Essen und Trinken und für die Kinder eine Hüpfburg. Und damit auch wirklich alle zur Inszenierung des Ereignisses kommen und am nächsten Tag die Münsteraner in ihrer Zeitung von ihm und seiner Arbeit lesen, setzt er selbstbewusst ganz oben an: „Energieeffizientes Bauen ist inzwischen auch in der Politik ein großes Thema geworden. Bei Veranstaltungen versuchen wir, direkt einen Landes-, Bundes- oder Europaabgeordneten einzuladen. Wenn von denen einer zusagt, kommen auch die kommunalen Vertreter der Stadt und die Lokalpresse.“ Für Letztere hat er dann eine Pressemappe mit fertigen Texten und Fotos vorbereitet. „Viele Journalisten haben heute keine Zeit mehr, noch selbst alles zu schreiben, da helfen unsere Presseunterlagen weiter. Und wenn sie außerdem gute Bilder haben, bekommt ihr Thema auch mehr Platz in der Zeitung“, sagt Petzold.

Foto: F. von Luckner
Presseliebling Passivhaus: Petzolds energiesparende Vorzeigeobjekte, wie hier im Gievenbecker Auenviertel, schaffen es immer wieder in die Medien. Foto: F. von Luckner

Immer wieder ergeben sich Anlässe, um zu feiern und auf seine Arbeit aufmerksam zu machen. Das fängt schon beim Aufstellen des Baustellenschilds an und geht bis zu landesweiten Veranstaltungen wie dem „Tag der Architektur“, an dem sich ajp architekten im Jahr 2009 beteiligten. Sie hatten mit maximal 50 Besuchern gerechnet. Zehnmal so viele kamen und rannten ihnen die Bude ein. Und Petzold übertreibt sicher nicht, wenn er dazu sagt: „Das hat eine ganze Menge gebracht.“ Vier Wohnungen einer energieeffizienten Wohnanlage konnte er noch am selben Tag verkaufen, da er mittlerweile auch als Bauträger fungiert.

www.ajp-muenster.de

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