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Zurück Schwerpunkt: Luxus

Höfliche Hofstatt

Steht in bester Münchener City-Lage eine große Konversion an, dann scheint an Luxus und der Maximierung verwertbarer Flächen kein Weg vorbeizuführen. Doch es geht auch mit einem Gewinn für Stadt- und Baukultur, wie die „Hofstatt“ zeigt.

28.11.20147 Min. Kommentar schreiben
Alt und neu: Schon von außen signalisiert die Hofstatt noderne wie klassische Gediegenheit.
Alt und neu: Schon von außen signalisiert die Hofstatt noderne wie klassische Gediegenheit.

Text: Cordula Rau

Für Druckmaschinen und Redakteursbüros bräuchten sie keine teure City-Lage, meinten die Verlagschefs der Süddeutschen Zeitung und der Abendzeitung. Bis zum Jahr 2008 verlagerten sie den Betrieb in Vorstädte mit niedrigeren Bodenpreisen. Nur rund 200 Meter vom Marienplatz, von der Frauenkirche und der Haupt-Fußgängerzone Kaufingerstraße entfernt wurden 11.000 Quadratmeter frei. Bei einer so seltenen Gelegeheit in einer solch reichen Stadt ist dann die Verlockung groß, eine solche Fläche in erster Linie eng, teuer und vor allem anderen profitabel zu bebauen. Doch beim neuen Mischquartier „Hofstatt“ entspricht der urbane Gewinn dem materiellen. Kürzlich erhielt das Projekt gemeinsam mit dem Hamburger „Weltquartier“ den Deutschen Städtebaupreis 2014 – nicht zuletzt wegen des gelungenen Zusammenspiels von Investoren, Architekten und Planern der Stadt.

Innen schlängelt sich die Passage durch den Komplex.
Innen schlängelt sich die Passage durch den Komplex.

Dabei begann die Projektgeschichte unter keinem guten Stern: Zunächst wurde das denkmalgeschützte „Schwarze Haus“, bis 1965 vom Architekten Detlev Schreiber für die Süddeutsche Zeitung errichtet, ­abgerissen, obwohl das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege es als herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne eingestuft hatte. Das bedauerten jetzt auch die Auslober des verliehenen Preises, die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und die Wüstenrot Stiftung.

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