Wie eine beliebige Vorstadt-Siedlung, nur etwas dichter, kommt das Nachkriegsviertel zwischen Dom und Main in Frankfurt daher. Jetzt hat der Architekt Christoph Mäckler hier eine Brücke zwischen älterer Vergangenheit und Gegenwart geschlagen: ein Spitzgiebel-Doppelhaus mit zwölf Wohnungen, handwerklich aus Ziegeln gemauert und darüber schlicht weiß und rot verputzt. Das rief in Frankfurt auch Kritik hervor: neue Altstadt-Enge statt 50er-Jahre-Luftigkeit, gotische Spitzgiebel und überhaupt „unpassende“ Formen. Mäckler aber reklamiert eine eigene Form der Auseinandersetzung zwischen ganz alt, Nachkrieg und neu unweit der aktuellen Altstadt-Rekonstruktion auf dem Römerberg. Daneben verweist Mäckler darauf, dass hier ganz ohne Dämmung ein Passivhaus entstanden sei.
Frevel im Nachkriegsquartier, Nostalgie oder Belebung der Altstadt? Wir freuen uns auf Ihre Meinung. Bitte nutzen Sie dafür das Kommentarfeld unten auf dieser Seite.
War dieser Artikel hilfreich?
Weitere Artikel zu:
Unbeschadet etwaiger Abstandsflächenprobleme erweisen sich die beiden Mäckler-Häuser gerade wegen ihrer steilen Satteldächer als ausgesprochen wohltuend. Wer meint, geneigte Dächer per se als verwerflich verunglimpfen zu müssen, argumentiert vorgestrig. Derselbe Personenkreis nimmt es gleichgültig hin, dass heute die Alternative Flachdach meist als Sammelplatz für allerlei Gerümpel herhalten muss wie Mobilfunkantennen, Klimaanlagen u.ä. Bei Flachdächern endet der Gestaltungswille vieler Architekten abrupt auf der Höhe der Decke des obersten Stockwerks.