Das Staunen gehört zur Architektur dazu – freuen wir uns doch alle, wenn ein Raum nicht nur funktioniert, sondern uns auch beeindruckt oder berührt. Bei aller technischen Expertise hat unser Beruf eben auch eine emotionale Komponente. Die Reaktionen der Nutzerinnen und Nutzer mit zu planen, vorauszusehen und zu steuern, ist eine feine Kunst, die sich vermutlich nur durch Erfahrung und eigenes Erleben erlernen lässt.
Ausprobieren und gut vorbereiten
Für den Schwerpunkt dieser Ausgabe haben wir uns mit Architektinnen und Architekten unterhalten, die es in diesem Feld zu einer gewissen Meisterschaft gebracht haben. Sei es, indem sie die Wirkung mutig am „lebenden Objekt“ ausprobieren, wie Christopher Schroeer-Heiermann, der beim Umbau eines düsteren Kölner Mietshauses auch mal ein Fenster probeweise ins Dach brach, um die Lichtwirkung zu testen – oder sei es durch minutiöse Vorbereitung, wie bei Atelier Brückner und Holzer Kobler Architekturen, die sich auf die ungewöhnliche Aufgabe der Ausstellungsgestaltung spezialisiert haben.
Wie letztere Büros es angehen, Inhalte im Raum zu vermitteln – und ob das immer so funktioniert, wie sie es sich vorab vorgestellt haben –, lesen Sie im Schwerpunkt-Artikel zur Ausstellungsgestaltung.
Nicht stören, sondern bereichern
Und was tun, wenn die Natur am Bauplatz eigentlich schon den ganzen Job der Inszenierung zur Perfektion erledigt hat? Wie man eine atemberaubende Waldkulisse nicht nur nicht stört, sondern mit einem Gebäude bereichert, sehen Sie in unserem Schwerpunkt-Beitrag über das Nationalparkzentrum im Schwarzwald.
Dr. Brigitte Schulz, Chefredakteurin
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