Die Kirche Santa Barbara wurde 1912 erbaut. Als die benachbarte Munitionsfabrik nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs geschlossen wurde, blieben die Kirchgänger aus. Das Gotteshaus wurde dem Verfall überlassen. Als Fernández Rey das Gebäude entdeckte, hatte er zunächst den Plan, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Doch der wirtschaftliche Niedergang Spaniens bewog ihn zum Umdenken. Der passionierte Skater setzte indes ein Crowdfunding-Projekt auf und zimmerte mit den Mitgliedern seiner Church Brigade eine Rampe in den Kirchenraum. Und weil das Geld weiter floss, entstand im Laufe der Jahre ein kleiner Skatepark: der Kaos Tempel.
Der Straßenkünstler Okuda San Miguel aus Madrid sah ein Foto des sakralen Skatebetriebs und blätternden Putz an kahlen Kirchenwänden. Er kontaktierte das Kollektiv, um ein Kaleidoskop geometrischer Formen und bunter Figuren an die hohen Decken und Wände sprühen zu dürfen. Das von einem Brausefabrikanten finanzierte Ergebnis kann sich sehen lassen. Eine Bildstrecke auf dem Portal Designboom zeigt die gesprayten Wandbilder im Detail.