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Asmaras ausgezeichnete Architektur

Eritreas Hauptstadt Asmara ist in die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten aufgenommen worden. Das ermöglichten auch deutsche Architekten.

26.07.20172 Min. Kommentar schreiben
Das „Cinema Impero“ in Asmara gilt als bestes Beispiel der Moderne in Eritrea.

Asmara, die Hauptstadt von Eritrea, zählt ab sofort zum Weltkulturerbe der Unesco. Das Welterbekomittee der UN-Kulturorganisation nahm die Stadt offiziell in die Liste auf. Die Stadt gilt als eindrucksvolles Beispiel europäischer Städtebaukunst des 20. Jahrhunderts. Bis heute ist der Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Italien (1890 bis 1941) auf die Architektur der Stadt sichtbar.

Viele der futuristischen, monumentalistischen oder rationalistischen Gebäude sind erhalten und prägen noch heute das Bild der im Nordosten Afrikas gelegenen Stadt. Die Verwaltungsgebäude, Schulen, Fabriken, Kinos, Tankstellen, Villen und Wohnbauten gelten als als außergewöhnliche Beispiele der frühen Moderne. Asmara bildet damit das beste Beispiel der architektonischen Umsetzung der Moderne auf dem afrikanischen Kontinent.

Deutsche Architekten unterstützten die Unesco-Initiative in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe Asmara, einem Zusammenschluss von Eritreern sowie äthiopischen und deutschen Architekten. Zuvor hatte die Projektgruppe bereits mehrere Ausstellungen zu Asmara  in Europa realisiert.

Der Fotograf Stefan Boness beleuchtet in seinem eigens zur Verleihung des Unesco-Weltkulturerbes neu aufgelegten Buch „Asmara. Africa’s Jewel of Modernity“ insbesondere die Ende der 1930er- und Anfang der 1940er-Jahre errichteten Bauten. Über mehrere Monate war er im Land unterwegs und fotografierte private, öffentliche sowie industrielle Gebäude und inszenierte sie im Kontext ihres städtischen Umfeldes.

Boness gelingt es mit dem Buch, die einzigartige Atmosphäre Asmaras einzufangen. Einer scheinbar stillstehenden Zeit, Ausdruck zu verleihen. Essays zur Geschichte und Architektur Asmaras sowie ein Blick in die Zukunft der Stadt ergänzen den umfangreichen Bildteil. Dabei wird auch nicht verschwiegen, dass sich Eritrea nach der Unabhängigkeit des Staates 1993 zu einer Militärdiktatur entwickelt hat.


Stefan Boness: „Asmara. Africa’s Jewel of Modernity“, Jovis Verlag, Berlin, 2016, 96 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-86859-435-5 – only in English.

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