Die Wahl Donald Trumps zum 45. US-Präsidenten hat die Welt in Aufruhr versetzt. Seine hochtrabenden Pläne schlagen sich auch in der Architektur seiner Wolkenkratzer nieder. Der Immobilienmogul pflegt eine oligarchische Ästhetik. Sein offensiv zur Schau getragener Neureichtum ist für das geschulte Auge bisweilen schwer zu ertragen.Seine Wolkenkratzer ragen überall auf der Welt wie goldene Mittelfinger in den Himmel.
Spötter witzeln bererits, der Milliardär wolle nun auch das Weiße Haus, den traditionellen Amtssitz des amerikanischen Präsidenten, umbauen lassen und in einen seiner Glitzertürme verwandeln. Das Deutsche Architektenblatt wirft einen Blick auf Trumps bauliches Schaffen. Wo überall auf der Welt stehen seine Tower? Wie sehen sie aus? Wieviel kostet das alles? Und wer hat sie gebaut? Zehn Trump-Tower in der Übersicht.
Trump Tower, New York City (USA)
Der Trump Tower in New York City (NYC) ist mit seinen 58 Etagen mitten in Manhattan das Zuhause von Donald Trump, Hauptsitz seiner Unternehmen und fungierte im Wahlkampf als Hauptquartier seines Kampagnenteams.
Das Wohn- und Bürogebäude wurde 1983 vom US-amerikanischen Architekten Der Scutt errichtet. Allein das Atrium geht über sechs Etagen und erstrahlt in rosa Marmor und Gold. Das Gebäude ist 202 Meter hoch. Es belegt allerdings nur den 64. Platz der höchsten Gebäude von New York.
Trump World Tower, New York City (New York, USA)
Der Trump World Tower ist indes eines der höchsten und teuersten Wohnhäuser der Welt. Er befindet sich an der United Nations Plaza ebenfalls in Manhattan, NYC. Das Gebäude wurde im Jahr 2001 nach einer Bauzeit von zwei Jahren vom griechischen Architekten Constantine Andrew Kondylis fertiggestellt. Mit einer Höhe von 262 Metern und 72 Stockwerken war es von 2001 bis 2011 das höchste Wohnhaus in New York City und den Vereinigten Staaten.
Trump SoHo, New York City (New York, USA)
Das Trump SoHo ist das Luxushotel des designierten mächtigsten Mannes der Welt. 2006 startete der Bau. Das New Yorker Unternehmen Handel Architects führte den Bau aus. Vier Jahre später 2010 wurde es eröffnet. Das 46 Stockwerke umfassende Gebäude kostete 450 Millionen US-Dollar. Die Pläne für das Gebäude wurden im Rahmen der Reality-Sendung „The Apprentice“ (deutsch: der Lehrling), in der Trump von 2004 bis 2011 medienwirksam immer neue Mitarbeiter suchte, erarbeitet.
Trump International Hotel and Tower, Las Vegas (Nevada, USA)
Natürlich darf Trump auch in der Spielermetropole Las Vegas nicht fehlen. Der Trump International Hotel and Tower ist 189 Meter hoch und damit das dritthöchste Gebäude der Stadt. Der Turm verfügt über 64 Geschosse. Der Spatenstich erfolgte im Jahr 2005, drei Jahre später, im Jahr 2008, wurden die Bauarbeiten gemeinsam mit dem Architekten Joel Bergman beendet. Das Gebäude fällt in der Skyline der Stadt auf, weil die Fassade golden schimmert. Stilecht wurde unter der Dachkante der Schriftzug „Trump“ angebracht.
Trump Towers, Sunny Isles Beach (Florida, USA)
Trump ist auch im Sonnenstaat Florida mit einem eigenen Wolkenkratzer vertreten – nämlich in Sunny Isles Beach. 261 Zimmer, Suiten und Ferienwohnungen versprechen unweit von Miami in einem Dreier-Turm Luxus auf höchstem Niveau. Das US-amerikanische Architekturunternehmen Sieger-Suárez baute das direkt am Strand gelegene 43-stöckige Ferienparadies bis 2009. Eine virtuelle Führung durch Trumps Triple-Tower gibt es hier.
Trump International Hotel and Tower, Chicago (Illinois, USA)
Der Trump International Hotel and Tower, kurz auch Trump Tower, ist ein 98-stöckiger Wolkenkratzer in Chicago, der im Jahr 2009 fertiggestellt wurde. Er ist seitdem das zweithöchste Gebäude der Stadt und das derzeit vierthöchste der USA. Das Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill verantwortete den Bau von 2005 bis 2009. Es kostete 750 Millionen US-Dollar. Der Wolkenkratzer wurde vollständig in Stahlbetonbauweise errichtet.
Trump International Hotel and Tower, Toronto (Kanada)
Auch außerhalb der USA ist Trump als Immobilienmogul tätig, zum Beispiel im benachbarten Kanada. In Toronto steht der Wolkenkratzer Trump International Hotel and Tower. Mit seinen 281 Metern ist das Gebäude nicht zu übersehen. Es beherbergt ein Fünf-Sterne-Luxushotel sowie Wohnungen und Apartments. Der offizielle Baubeginn war am 12. Oktober 2007. 2012 wurde es eröffnet. Der deutsch-kanadische Architekt Eberhard Heinrich Zeidler verantwortete den Bau. Er verschlang 275 Millionen US-Dollar.
Trump Tower, Manila (Philippinen)
Auch in Asien ist Trump aktiv. In der philippinischen Hauptstadt Manila soll noch in diesem Jahr ein Trump Tower eröffnet werden. Der vor Ort als Trump Tower at Century City bekannte Wolkenkratzer soll dann Eigentumswohnungen beherbergen. Der Spatenstich erfolgte im Juni 2012. Die Kosten werden auf 150 Millionen US-Dollar geschätzt. Broadway Malyan war als Architekturbüro am Bau beteiligt. Bei Fertigstellung wird der Trump Tower das höchste Gebäude der Philippinen sein.
Trump Ocean Club, Panama City (Panama)
Der Trump Ocean Club in Panama ist das höchste Gebäude Lateinamerikas. Das ist zumindest bemerkenswert, hatte Trump im Wahlkampf doch gegen Latinos gewettert und gedroht, sie kollektiv abzuschieben. Dass er im Gegenzug in Lateinamerika Geschäfte macht, scheint indes kein Probolem für ihn zu sein. 284 Meter und 70 Stockwerke hoch ist seine 2010 eröffnete Edelherberge in Panama City. 400 Millionen US-Dollar durfte das Architekturbüro Arias Serna Saravia verbauen.
Trump Towers, Istanbul (Türkei)
Trumps Auslandsengagement zeigt: Seine Pläne gingen bereits vor seiner Präsidentschaftskandidatur über die USA hinaus – zum Beispiel in die Türkei. Mit dem Land verbindet ihn nicht nur eine Freundschaft mit Staatschef Recep Tayyip Erdogan, sondern das Geschäft. In Istanbul besitzt er ebenfalls Türme. Die türkischen Trump Tower eröffneten 2010. Die Baukosten sind nicht bekannt. Das Gebäude wurde von der deutsch-türkischen Architektin Brigitte Weber gebaut. Es sind die ersten Trump-Tower in Europa.
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