Von Brigitte Schultz
Irgendwie lieben wir sie alle, die alten Gemäuer. Selbst diejenigen, denen sich beim Wiederaufbau historischer Fassaden die Haare sträuben, können sich der Ausstrahlung der Originale vergangener Zeiten nicht entziehen. Was haben diese Mauern miterlebt, was können sie erzählen!
Die Geschichten, die wir an ihnen ablesen können, handeln vom Wandel: der Technik, der Herrschaftssysteme, des Bedarfs, der Nutzung. Auch wenn Denkmäler vom Prinzip her gerade vor Wandel geschützt werden sollen, plädiert die Autorin unserer Titelgeschichte vor diesem Hintergrund dafür, die Samthandschuhe auszuziehen und Um- und Weiterbauten – die meist für den Erhalt des Alten dringend notwendig sind – als eigenwertige architektonische Schicht unserer Zeit nicht zu verstecken. Einziger Wermutstropfen der beeindruckenden Burgen und Schlösser, die sie für uns besucht hat: Sie sind zum Teil nicht ohne Weiteres für alle zugänglich. Barrierefreiheit stand im MIttelalter eben noch nicht auf der Agenda. Der anspruchsvollen Frage, wie man diese trotzdem im Denkmal umsetzen kann, ohne den gestalterischen Anspruch an der Metallrampe abzugeben, widmen wir daher einen eigenen Beitrag.
Und was machen Architekten, wenn sie sich nicht mit dem Denkmalamt abstimmen müssen? Manchmal die erstaunlichsten Dinge, wie die architektonische Zeitreise durch einen Stuttgarter Altbau zeigt.
Dr. Brigitte Schultz ist Chefredakteurin des Deutschen Architektenblatts
Mehr Beiträge zu unserem Schwerpunkt „Alt trifft neu“ finden Sie hier
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