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Bauen mit Holz erleichtert

Durch den Abbau genehmigungsrechtlicher Hemmnisse wird der Holzbau verstärkt gefördert. Auch die Hersteller reagieren auf die neue Nachfrage, wie der Überblick über die wichtigsten Konstruktionssysteme und Systemanbieter zeigt.

01.02.20162 Min. Kommentar schreiben

Artikel_HolzbauSysteme

Text: Susanne Jacob-Freitag

Der große Soziologe Max Weber bezeichnete Politik als „ein starkes, langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich“. Das nimmt sie nunmehr wörtlich. Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Zu den prädestinierten Bauweisen, um dieses Ziel zu erreichen, zählt der Holzbau. Schon 2004 hat die damalige Bundesregierung eine „Charta für Holz“ formuliert – unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Zuletzt im Frühjahr 2015 sprach sich der Bundesrat für den konsequenten Einsatz von Holz und der Holzbauweise aus, um die Klimaschutzziele 2020 (Verminderung der CO2-Emissionen) zu erreichen.

Konkretisiert ist das auf Landesebene: Im Koalitionsvertrag von 2011 der grün-roten Regierung von Baden-Württemberg wurde zum ersten Mal die Förderung des Baustoffs Holz mit konkreten Zielsetzungen verbunden, wie etwa Hemmnisse für den Holzbau in der Landesbauordnung (LBO) Baden-Württemberg zu identifizieren und zu beseitigen. Die Ergebnisse sind in die seit 1. März 2015 gültige Novellierung der LBO eingeflossen, die damit bundesweit die modernste zu diesem Thema ist. Sie bietet vor allem dem mehrgeschossigen Holzbau neue Möglichkeiten. Im Spätsommer 2015 folgte Rheinland-Pfalz mit einer Novellierung der LBO; weitere Länder wollen nachziehen.

Baden-Württemberg geht noch einen Schritt weiter: Mit dem 2014 aufgelegten „Holz Innovativ Programm“ (HIP 2014–2020) des Ministeriums für Ländlichen Raum sollen bis 2020 erstmals Gelder aus dem EFRE-Fonds (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) für besonders innovative öffentliche Holzbauten eingesetzt werden. Ziel dieser Baukostenzuschüsse ist es, der breiten Öffentlichkeit am Ende dieser Förderperiode viele Vorbild-Projekte in Holzbauweise präsentieren zu können – auch um zu zeigen, dass es sich durchaus um eine Hightech-Bauweise handelt.

Die Förderungen schlagen sich auch in den Zahlen nieder: Der Anteil an Wohngebäuden der Gebäudeklasse (GK) 1 und 2 in Baden-Württemberg lag zuletzt bei 23,7 Prozent (Stand Mai 2015) – der Bundesdurchschnitt liegt bei nur 15,2 Prozent. Dieser Anteil wird voraussichtlich bis zum Jahr 2030 auf über 25 Prozent steigen.

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag ist -freiberufliche Baufachjournalistin in Karlsruhe

Konstruktions-Systeme für den Holzbau Die Download-PDF bietet einen Überblick über die wichtigsten Konstruktions-Systeme und System-Anbieter für den Holzhausbau.

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