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Effizienter Verbund

Verbunddecken aus Brettschichtholz und Beton sind leicht und ermöglichen es, große Spannweiten zu überbrücken. Damit ist die Konstruktion für das Bauen im Bestand prädestiniert.

13.06.20185 Min. Kommentar schreiben

Von Meinhard Dultz

Bei Aufstockungen und oft auch bei Umbauten erhöhen sich die statischen Belastungen auf das Bestandsgebäude. Sofern das Tragwerk und die Fundamente die zusätzlichen Lasten nicht aufnehmen können, muss die Konstruktion ertüchtigt werden. Besonders bei einem während der Bauarbeiten weiterhin genutzten Gebäude, ist das in Regel mit einem größeren Aufwand verbunden. Um die statische Ertüchtigung auf ein Minimum zu reduzieren, sollte die neu einzubauende Konstruktion leicht sein und es sollten nur die Bauteile einbezogen werden, die die Zusatzlasten auch aufnehmen können.

Um das Gewicht der Konstruktion zu reduzieren kann bekanntlich die Holzbauweise gewählt werden. Will man aber nur ausgewählte Bestandsbauteile belasten, kann das für neu einzubauende Decken zu erheblichen Spannweiten führen. Eine Möglichkeit hohe Spannweiten mit einer leichten und dennoch schlanken Deckenkonstruktion zu überbrücken, ist der Einsatz von Holzbeton-Verbunddecken (HBV-Decke).

Mögliche HBV-Deckenkonstruktionen

Bei einer HBV-Decke wird auf einer Holzbalkenlage mit oberseitiger Schalung, oder auf einer Massivholzdecke (Kreuzlagenholz oder Brettschichtholz) eine Betonplatte aufgebracht und die beiden Baustoffe werden durch Verbindungsmittel derart verbunden, dass sie sich möglichst wenig gegeneinander verschieben können. Das führt dazu, dass beide Bauteile die Belastung gemeinsam – im Verbund – übernehmen. So können die Vorteile beider Baustoffe optimal genutzt werden:

  • Holz ist sehr leicht und elastisch, aber dennoch ebenso tragfähig wie Beton, und
  • der Beton ist tragfähig, schwer und steif.

Durch den Betonanteil in der Decke neigt diese also trotz hoher Spannweite nicht so schnell zu unangenehmen Schwingungen. Außerdem werden die Schallschutzeigenschaften optimiert und die Durchbiegung reduziert. Der Holzanteil hingegen sorgt dafür, dass die Decke bei hoher Tragfähigkeit leicht bleibt. Auch muss die Decke während des Betonierens nicht zusätzlich unterstützt werden, wenn der Holzquerschnitt durch den Tragwerksplaner entsprechend bemessen wurde.

Verformung der HBV-Decke unter Lasteinwirkung

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