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Fenstertausch: Einsparpotenzial und Vorgehensweise

Die Lebensdauer von Fenstern misst sich nicht allein an deren Funktionsfähigkeit, sondern ist auch eine Frage des Energieeinsparpotenzials: Bei einem Altbau können die Fenster nahezu die Hälfte der Wärmeverluste ausmachen, weshalb der Tausch Alt gegen Neu auch vom Staat gefördert wird. Doch nicht in jedem Fall muss das komplette Fenster ­ausgewechselt werden – oftmals genügt es, die Verglasung zu ersetzen und besser abzudichten. Zum Beispiel bei historischen Kastenfenstern.

Von: Claudia Siegele
Claudia Siegele ist Architektin und freie Redakteurin für den Bereich...

06.01.202511 Min. 2 Kommentar schreiben
Jugendstilfassade mit historischen Holzfenstern und Ornamenten

Historische Fenster sind meist durch Kleinteiligkeit geprägt und Teil der Architektursprache, wie bei dieser Jugenstilfassade.
Jan Bredemeyer

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Noch alles im Rahmen?“ im Deutschen Architektenblatt 01-02.2025 erschienen.

2 Gedanken zu „Fenstertausch: Einsparpotenzial und Vorgehensweise

  1. Sehr geehrte Frau Siegele, sehr geehrte Damen und Herren,

    Mit großem Interesse las ich den o.g. Artikel – und war etwas enttäuscht!
    Den von Ihnen formulierten „perfekten Bauanschluss“ für Fenster gibt es so (leider) nicht. Die Anschlussbedingungen für die neuen Fenster und Türen stellen sich oft erst nach der Demontage dar. Insofern ist Ihr Hinweis unter der Überschrift „Vorsicht beim Ausbau des Alten Fensters“ zweiter Absatz vorbehaltlos zuzustimmen. Aber, den fast alles bestimmenden Sachverhalt mit zwei Sätzen abzuhandeln ist nicht praxisgerecht. Da es den „perfekten Bauanschluss“ nicht gibt bleibt es bei mehr oder weniger gutem Improvisieren.
    Etwas Irreführend ist das Titelbild von Jan Bredemeyer im Zusammenhang mit dem Text. Gerade der Fensterwechsel in einem Gebäude des Jugendstils ist besonders anspruchsvoll. Die im Bild sichtbaren äußeren Fensterbänke wie auch die wunderschöne Sturz-Leibungskonstruktion mit Anschlag bestehen meistens aus Betonwerkstein oder verputzten Stahlträgern. Abgesehen von der komplizierten Einbausituation müssten die (neuen) Fenster denkmalgerecht hergestellt werden. Gelegentlich besteht die Denkmalpflege sogar auf der ursprünglichen Einbaussituation. Das spiegelt sich aber in Ihrem Artikel so nicht wieder.
    Bitte verstehen Sie mich nicht als Meckerer. Ich will nur darauf hinweisen, dass es dazu keine einfachen Lösungen gibt. Im kürzlich erschienenen Buch „Schimmelschäden und Tauwasserbildung an Fenstern“ des Fraunhofer IRB Verlages wird die Anschlussproblematik ebenfalls nur sehr kurz betrachtet, eben weil es keine einfachen Lösungen gibt. (Nach Rückfragen bei den Autoren wurde mir dies bestätigt.) Die von Ihnen zitierte Quelle Nr. 1 „Leitfaden zur Planung …“ kennt nach meiner Kenntnis das Problem der Altbaufenster bzw. Denkmale überhaupt nicht. Allerdings liegt mir leider nur die Ausgabe von 2020 vor.
    All diese Gedanken (und schlechten Erfahrungen) sind das Ergebnis meiner jahrzehntelangen Berufserfahrung in der Altbausanierung. Vor allem in Gebäudebeständen, die vor 1945 errichtet wurden, stellt sich die Situation leider komplizierter dar. Die Gebäude die nach dem 2.WK errichtet wurden sind diesbezüglich einfacher zu handhaben.
    Nochmals, bitte betrachten Sie meine Zeilen nicht als Meckern. Aber komplizierte Situationen bitte nicht zu simpel darstellen! Viel Erfolg bei Ihrer redaktionellen Arbeit.
    Danke Michael Risch

    Antworten
    • Lieber Herr Risch, vielen Dank für Ihren konstruktiven Kommentar zu meinem Fachartikel. Sie haben absolut recht – die Anschlussdetails beim Fenstertausch sind komplex und nahezu in jedem Fall individuell zu lösen. Meine Intention für den Beitrag lag nicht darin, eine allumfassende Lösung für den Fenstertausch vorzugeben oder den Eindruck zu erwecken, es gäbe eine solche. Jede(r) praktizierende und in der Sanierung erfahrene Architekt:in weiß das – sortiert man allerdings die verschiedenen Anschlusskategorien (mit/ohne WDVS, mit/ohne Anschlag, einschalige/zweischalige Außenwand usw.) lässt sich durchaus eine gewisse Anschluss-Systematik erkennen, die für die meisten Einbausituationen zutrifft und sich mit den Prinzipien des ift-Montageleitfadens lösen lassen. Auf all die speziellen Fälle, vor allem im Denkmalschutzbereich, einzugehen, hätte die Möglichkeiten innerhalb der verfügbaren Seiten gesprengt. Trotzdem danke für Ihre durchaus wichtigen und richtigen Hinweise!

      Antworten

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