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Zurück Holzkonstruktionen

Filigran, aber robust

Holzkonstruktionen aus Nagelplattenbindern sind bei fachgerechter Planung und Montage äußerst stabil

01.10.20155 Min. Kommentar schreiben
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Geeignet zur Aufstockung: Das Dachtragwerk aus Studiobindern bietet ein Maximum an Wohnfläche.

Text: Achim Zielke

Nagelplatten sind metallische Holzverbindungsmittel, deren Entwicklung bis ins Jahr 1918 zurückreicht; damals wurde in Deutschland der erste Ringdübel aus Stahlblech patentiert. Heute werden sie als kraftschlüssige Bestandteile von Nagelplattenbindern in Holztragwerken eingesetzt. Nagelplatten werden an den Knotenpunkten nach statischer Bemessung beidseits ins Holz eingepresst. Dadurch entsteht eine irreversible Verbindung der stumpf stoßenden Stäbe, die Druck- und Zugbelastungen sicher übertragen. Gegenüber den vom Zimmermann traditionell hergestellten Holzbindern bieten Nagelplattenbinder eine wirtschaftliche Alternative. Und das nicht nur für Standardkonstruktionen: Es lassen sich auch hochkomplexe Tragwerke für anspruchsvolle Lösungen mit Türmchen, Vorsprüngen, Überständen und Gauben errichten. Vorteile bieten sie vor allem bei Objekten, die große, stützenfreie Räume erfordern. Die Spannweiten betragen bis zu 35 Meter, mit Genehmigung im Einzelfall sogar noch mehr. Daher ist das Einsatzspektrum breit und reicht von der Dachaufstockung über Einkaufsmärkte, Sport- und Industriehallen bis hin zu landwirtschaftlichen Bauten und mehr. Nagelplattenbinder werden industriell gefertigt und sind bauaufsichtlich zertifiziert.

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