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Rundum geschützt

Feuer, Einbrecher und Datenverlust gefährden Industrieunternehmen besonders. Eine Firma in Ellwangen löste sämtliche Sicherheitsprobleme auf einmal

26.08.20144 Min. Kommentar schreiben

Text: Timm Schütz

Jeder dritte Brand führt in Industrieunternehmen zu einem Schaden von mehr als 500.000 Euro. Mit den hohen Kosten sind auch Produktions- und Lieferausfälle sowie die Abwanderung von Kunden verbunden. Bis zu 30 Prozent der betroffenen mittelständischen Unternehmen gehen kurz nach einem Brand insolvent. So weit muss es aber nicht kommen. Für das Unternehmen Betzold Lehrmittelverlag & Schulbedarf in Ellwangen wurde eine Sicherheitslösung installiert, die neben der Meldeanlage für Brände auch eine für Einbrüche, eine Videoüberwachung sowie eine Zutrittskontrolle enthielt. Insbesondere das von Romer Architekten aus Ellwangene geplante Hochregallager, der Versand und der Serverraum wurden mit spezieller Sicherheitstechnik ausgestattet.

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Hochregallager: Beim Betzold Verlag für Lehrmittel & Schulbedarf in Ellwangen erforderte das Gebäude eine spezielle Sicherheitstechnik. Da sich aufgrund der Raumhöhe keine herkömmlichen Brandmelder einbauen ließen, wurde ein modernes Rauchansaugsystem installiert.

Im gesamten Objekt wurden rund 100 optische Rauchmelder installiert. Diese erkennen mittels Streulichtverfahren bereits erste Rauchpartikel, wie sie beispielsweise bei Schwelbränden entstehen. Da sich aufgrund der Raumhöhe im Hochregallager jedoch keine Rauchmelder einbauen ließen, wurde ein modernes Rauchansaugsystem gewählt. Es kann einen Brand schnell und sicher registrieren. Ein weiterer Vorteil des Ansaugsystems: Es ist so in den Lagerbereich integriert, dass die Förderfahrzeuge nicht beeinträchtigt werden.

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An allen Fluchtwegen befinden sich zusätzlich Handfeuermelder. Bei Feuer alarmieren Warntonsirenen und Blitzleuchten die Mitarbeiter, damit sie schnellstmöglich das Gebäude verlassen. Da die Brandmeldeanlage auch zur Alarmierung und Evakuierung der Mitarbeiter dient, war die Installation der Brandmeldezentrale in einem separaten E-30-Brandschutzraum erforderlich. Sollte eine Störung der Anlage oder des Rauchansaugsystems auftreten, wird dies per überwachter Übertragung direkt an einen Wachdienst gemeldet. Bei Alarm wird zudem die Feuerwehr-Leitstelle informiert. Über ein Schlüsseldepot mit Freischaltelement ist der Zugang zum Objekt für die Feuerwehr sichergestellt. Zur Orientierung und Bedienung der Anlage nutzen die Einsatzkräfte das Feuerwehr-Informations- und Bediensystem im Gebäude.

Türen und Rolltore gesichert

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Doch nicht nur die Feuergefahr ist für Industrieunternehmen eine ernstzunehmende Bedrohung. Häufig sind sie auch das Ziel von Einbrechern. Besondere Schwachstellen sind Türen und Rolltore. Um einen Einbruchversuch möglichst frühzeitig zu erkennen, ist der Versandbereich mit Tür- und Rolltorkontakten gesichert. Sie registrieren bei scharf geschalteter Anlage bereits eine Öffnung von wenigen Millimetern und lösen Alarm aus. Die Innenbereiche sind zudem mit Bewegungsmeldern geschützt. Sie nehmen via infrarote Wärmestrahlung jede Bewegung wahr. Dadurch lassen sich auch Eindringlinge erkennen, die sich auf anderen Wegen Zugang zum Gebäude verschafft haben.

Zutrittskontrolle und Einbruchschutz

Zur Steuerung der Mitarbeiter- und Besucherströme setzt Betzold auf ein integriertes Zutrittskontrollsystem. Neben den Eingangstüren sind Zutrittskontrollleser angebracht. Mittels Transponderchip erhalten mehr als 100 Mitarbeiter Zugang zum Gebäude. Geht ein Chip verloren, besteht kein Grund zur Sorge. Dieser wird gesperrt und der betroffene Kollege erhält einen neuen. Die Leser zeichnen sich durch einen besonderen Kopier- und Manipulationsschutz aus. Sie eignen sich daher auch ideal, um den Zutritt zu Bereichen im Inneren des Objektes zu kontrollieren. So werden beispielsweise bestimmte Räume geschützt, in denen sensible Daten oder Wertsachen hinterlegt sind. Zudem lässt sich die gesamte Einbruchmeldeanlage an den Kontrolllesern scharf schalten.

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Rundum-Schutz: Dieses Unternehmen wurde mit einer Sicherheitslösung, bestehend aus einer Brand- und Einbruchmeldeanlage, Videoüberwachung sowie Zutrittskontrolle, ausgestattet.

Der Verlust sensibler EDV-Daten ist besonders schmerzlich für Unternehmen und kann die Existenz gefährden. Der Serverraum ist deshalb speziell gesichert. Darin befinden sich auch die Einbruchmeldeanlage und das Zutrittskontrollsystem. Der Zugang wird über einen Zutrittskontrollleser in Verbindung mit einem Elektrotüröffner gesteuert. Ein Dual-Bewegungsmelder überwacht den Raum bei scharf geschalteter Einbruchmeldeanlage. Im Falle eines Alarms wird der Wachdienst über eine Übertragungseinrichtung verständigt. Das Besondere: Fällt der ISDN-Übertragungsweg aus, übermittelt das System den Alarm automatisch über den redundanten Übertragungsweg per GSM. Für zusätzliche Sicherheit wurde die Einbruchmeldeanlage im Außenbereich und im Hochregallager durch Netzwerkkameras ergänzt. Zum Einsatz kommen Tag-Nacht-Kameras und reine Nachtkameras. Die Tag-Nacht-Kameras besitzen zwei Objektive, eines für Farbbilder bei Tag, eines für SchwarzWeiß-Bilder bei Nacht. Der Wachdienst kontrolliert die Kameras von der Leitstelle aus, ohne vor Ort sein zu müssen.

Planung gemäß Richtlinien

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Bei dem Sicherheitskonzept für Betzold galt es eine Vielzahl an gesetzlichen, baurechtlichen und versicherungstechnischen Sicherheitsauflagen einzuhalten. „Die Absprachen mit den Architekten, Behörden und Versicherungen sowie der Feuerwehr, der VdS Schadenverhütung und anderen Gewerken erfolgten zu unserer vollsten Zufriedenheit“, erklärt Geschäftsführer Ulrich Betzold. Die Inbetriebnahme und die Abnahme des Gefahrenmeldesystems durch den Verband der Schadenversicherer und die Feuerwehr verliefen zügig und ohne Beanstandungen.

Timm Schütz ist Sicherheitsexperte bei Telenot in Aalen.

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