Von Marion Goldmann
Navigationsgeräte führen uns mittlerweile zielsicher über alle Kontinente. Aber erst jetzt gibt es eines, das uns den Weg durchs Gebäudeinnere weist. Es heißt 2D-GN, was zweidimensionale Gebäudenavigation bedeutet. Dabei lässt der spröde Name kaum die vielen Einsatzbereiche und Möglichkeiten, die das System bietet, erahnen. Primär soll es Menschen in komplexen Gebäuden wie Krankenhäusern oder Flughäfen den direkten Weg zum Zielort zeigen. Es ist für Menschen jeden Alters einfach und unkompliziert handhabbar und setzt kein technisches Wissen voraus. Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS in Dresden hat das System 2D-GN auf Grundlage einer Idee des Bergisch Gladbacher Vertriebsprofis für digitale Informationssysteme, Günther Ortmann, entwickelt.
Seit Anfang des Jahres ist das Navigationssystem verfügbar; sein Vermarkter Ortmann konnte es mittlerweile Betreibern von Flughäfen und Krankenhäusern präsentieren: „Bei den Gesprächen sind auch immer die Architekten dabei.“ Sie loten gemeinsam mit den Beteiligten mögliche Anwendungen aus. Daraus sind bereits viele neue Ideen für die Nutzung entstanden. Zum Beispiel ergeben sich bei Flughäfen Vorteile für Nutzer wie Betreiber, denn die Technik ließe sich als elektronische Bordkarte einsetzen. Beim Check-in bekommt der Fluggast das Gerät in die Hand und wird in aller Ruhe zum Abfluggate geführt. Parallel kann die Technik durch Hinweise auf besondere Shops oder Angebote kommerziellen Zwecken dienen. Außerdem ist durch die Programmierung in unterschiedlichsten Sprachen und Schriften beispielszweise die direkte Ansprache russischer, chinesischer oder arabischer Fluggäste gewährleistet.
In weitläufigen Gebäudekomplexen ist vor allem auch die Sicherheit wichtig. Hier kann das Navigationssystem mit Brandmeldeanlagen zusammengeschaltet werden. Dann klingelt im Ernstfall das Navi und zeigt den nächstgelegenen Fluchtweg an. Das kann unter Umständen Leben retten, denn in Panik geratene Menschen brauchen zur Orientierung wesentlich länger. Außerdem lassen sich in das System Standort und Inspektionstermine aller Feuerlöscher eingeben, was dem Wartungspersonal hilft.
Die Handhabung ist simpel: Beim Besuchsantritt etwa des Patienten in einem Krankenhaus wird ihm schon an der Rezeption das Gerät übergeben. In diesem Moment ist es vom System erfasst. Die Geschwindigkeit der Darstellung wird in Echtzeit gesteuert. Es wird immer der aktuelle Standort dargestellt. Neben der individuell programmierbaren Software gehören mobile WiFi-fähige Navigationsgeräte, eine Monitoring-Station und die Hot Spots zum System.
Ein gelungener Aprilscherz!
Joachim Bendixen, Architekt, Mülheim an der Ruhr
In diesem Zusammenhang ist der aktuelle Artikel auf Spiegel-online (http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/0,1518,800764,00.html) interessant.
Eine Lösung auf Basis von Kartenmaterial gibt es schon seit 3 Jahren. Eine große Uniklinik in Deutschland setzt das schon länger erfolgreich im Intranet (daher von außen [noch] nicht erreichbar) ein.
Man gibt dem Patienten/Besucher einfach einen individuellen Routenausdruck in die Hand – das funktioniert!
Googelt man nach GoodNose und Inttec wird man schnell fündig.
Eine Android (Handhelds) Adaption ist work in progress.
Die Wlan oder ERFID o.ä. basierten Lösungen sind in der Tat problematisch, da teuer, aufwendig und störanfällig.
Eine rein Karten basierte Lösung ist zwar nicht so optimal wie eine permanente online Lösung, aber ein effektiver Anfang. Natürlich kann man bei Netzempfang den web basierten Planer von überall aufrufen…
Übrigens ist die Navigation zwischen den Gebäuden am wichtigsten, weil dort i.d.R. kein Infopoint zur Verfügung steht. Weiß der Suchende schon mal, welche Route er zum richtigen Gebäude nehmen muss, hat mal schon die berühmten 85% Effektivität erreicht.