Aufgezeichnet von: Nils Hille
Das könnte Sie auch interessieren
Fatih Yetgin, Architekt und Inhaber von „Licht und Planung“ in Karlsruhe:
„LED ist der große Trend – von der Wohnung bis hin zum Firmengebäude, denn das Bewusstsein, dadurch Energie einsparen zu können, ist bei den Bauherren mittlerweile weit verbreitet. Doch oft scheitert die Realisierung mit solchen Leuchtkörpern noch an den Kosten, so dass unsere Auftraggeber nur kleine Umbauten oder Teilbereiche bei Neubauten damit ausstatten lassen. Nach meiner Erfahrung sind LED-Leuchten in der Anschaffung rund 100 bis 150 Prozent teurer als die Standard-Variante. Ab einer bestimmten Projektgröße ist eine Amortisierung der Mehrkosten bereits nach 2 Jahren gewährleistet.“
Andrew Holmes, Architekt und Partner von Belzner Holmes Light Design Engineering in Stuttgart:
„Die Regierung hat viel Fördergeld in die LED-Technik gesteckt und die Industrie hat mitgezogen. So sind die LEDs zu dem großen Thema im Licht-Segment geworden. Und deren Technik entwickelt sich aus meiner Sicht sehr gut weiter. Wir spielen da mit und arbeiten aber sehr viel mit kleinen Manufakturen zusammen, die uns passenden Module für unsere Objekte bauen. Als sehr große Deckengestalter setzen wir sie zum Beispiel in Kombination mit Glas ein. Was dann auf den ersten Blick unbeleuchtet nur wie herkömmliche Glasfliesen aussieht, sind in Wirklichkeit sehr flache Leuchten. In Ausstellungen, bei denen wir das Licht gestalten dürfen, verwenden wir mittlerweile fast ausschließlich LEDs. Sie geben die Farben gut wieder, bieten sehr gerichtetes Licht und lassen sich dimmen. Der Nachteil bei der LED-Beleuchtung im Allgemeinen ist aus meiner Sicht die langfristige Wirtschaftlichkeitsrechnung: Nach 15 Jahren müssen die Kunden meist nicht nur einzelne Leuchtmittel austauschen, sondern komplette Leuchten. In LED-Einsätzen, die erste Hersteller schon anbieten, wird also die Zukunft liegen.“
Eva-Maria Kreuz, Architektin und Inhaberin von Kreuz + Kreuz in Stuttgart:
„Auch bei der Lichtgestaltung in Kirchen sind LEDs der große Trend. Wir konnten bisher sechs Gotteshäuser damit ausstatten. Immer mehr Gemeinden erkennen, dass sie langfristig durch diese Technik viel Energie und Geld sparen können. Der Preis für die Anschaffung ist aus meiner Sicht nicht mehr das entscheidende Thema – die Module sind in den vergangenen Jahren deutlich günstiger geworden. Sie sind auch dimmbar, verändern ihre Lichtfarbe dabei aber nicht. Dadurch ist es für uns eine Herausforderung, Produkte zu finden, die eine passende Lichtfarbe haben. Planer sollten beachten, dass LEDs weder Wärme noch UV-Strahlen nach vorne abgeben, aber nach hinten sehr gut gekühlt werden müssen. LEDs sind daher für die Beleuchtung von Kunst in Kirchen ideal. Da die EU langfristig alle Wärmestrahler verbietet, werden wir selbst Barockbauten mit LEDs ausstatten müssen. Dafür braucht es völlig neue, in historische Räume passende Leuchten, die mit der neuen Technik einhergehen. Solche neue Formen und Gestaltungen zu entwickeln, treibt mich und unser Büro an.“
Meinungsaustausch:
Was sind ihre Erfahrungen mit LED-Technik? Schreiben Sie uns diese und ihre Meinung zu dem Licht-Trend per Kommentarfunktion, die Sie direkt hier unten auf der Seite finden.
War dieser Artikel hilfreich?
Weitere Artikel zu: