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Mehr Energie als Geld gespart

Öko-Häuser wirtschaftlich: Wie rentieren sich verschiedene ökologische Standards?

31.10.20123 Min. 2 Kommentar schreiben

Text: Christoph Beecken und Stephan Schulze

Energieeffizientes Bauen verlangt vom Architekten, dem Bauherrn für sein Projekt einen energetisch sinnvollen Standard vorzuschlagen. Allerdings wird der Überblick über die vielen energetischen Standards mit ihren unterschiedlichen Auswirkungen auf Energieverbrauch, Gebäudetechnik und Baukosten stark erschwert. Oft wird deshalb nur auf den nach EnEV einzuhaltenden Mindeststandard verwiesen. Auch fehlt häufig das ökonomische Grundwissen für eine fundierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Der folgende Varianten-Vergleich anhand eines ­fiktiven Mehrfamilienhauses soll deshalb eine Orientierung bieten und zur rechtzeitigen Einbindung von Spezialisten ­anregen.

Abbildungen und Tabellen: bow ingenieure
Musterhaus: Umriss, Südansicht und Schnitt des betrachteten Gebäudes. Abbildung: bow ingenieure

2 Gedanken zu „Mehr Energie als Geld gespart

  1. Beim Lesen des Artikels stellte sich mir die Frage, wo der Vergleich mit Massivbauweise bleibt? Bei den aufgelisteten Zusatzkosten werden zwar Betriebskosten aufgelistet, die Kosten für das entsprechend des möglichen Gebäudealters häufige Austauschen der Dämmung aber vernachlässigt. Bei der ganzen Dämmtätigkeit der letzten Jahre wird dieser Aspekt viel zu wenig beleuchtet. Noch sind die Erfahrungen mit Dämmungen, inbesondere dem vielfach verwendeten und vermeintlich kostenkünstigen Polystyrol, noch zu wenig statistisch erfasst, um belastbare Zahlen zu haben. Aber häufig wird von 20 – 30 Jahren Lebensdauer einer Dämmung – und das auch nur, wenn kein großer Baumangel frühzeitig entsteht – gesprochen. Bei neuen Bauherren kann man davon ausgehen, dass deren Ziel ist, 40 – 60 in einem Neubau zu leben. Sollte auf diese das 3 malige Austauschen der schadhaften Dämmung zukommen, sollte das mit auf die Rechnung. Und weitere Generationen werden die Häuser ja auch noch bewohnen.

    Jetzt kann man sagen, nach 20 Jahren ist ohnehin eine Sanierung wieder fällig. Das Anbringen der Dämmung kehrt jedoch das Prinzip der EnEV um! Bislang heißt es in den Auslegungen der EnEV, Dämmmaßnahmen bei Altbauten seien wirtschaftlich nur zu vertreten, wenn ohnehin eine größere Putzsanierung anfällt. Wenn nun in Zukunft das Austauschen der Dämmung der eigentliche Grund dafür ist, dass eine Fassade vollständig neu verputzt werden muss, muss man sich bei der eigentlich beabsichtigten nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung nach dem Sinn fragen.

    Weitgehend unbeantwortet ist zudem die Frage der Entsorgung der Polystyrol-Dämmungen und deren Kosten. Wer sich in heutigen Zeiten Sondermüll ans Haus klebt, bloß, weil es schnell und praktisch erscheint, sollte auch hier bei den Kosten-Varianten einen Hinweis dazu erhalten.

    Aus meiner Sicht müsste die Architektenschaft viel stärker dem Zeitgeist der Fertigbetonbauweise und notwendigem WDVS mit nachhaltigeren Lösugnen entgegen treten und Bauherren von anderen Lösungen überzeugen. Mehrgeschossige Häuser in Massivbauweise sind mit modernen Ziegeln und bei Einhaltung der EnEV möglich. Im Sinne der Baukultur wäre es also begrüßenswert, wenn sich auch das DAB in der Zukunft mit dieser Frage beschäftigen würde. Ein dabei aufzuzeigendes Finanzierungsproblem gegenüber anderer Bauweise kann Anreiz sein, hier zukünftig noch innovativer zu sein oder auch über bestimmte Fördermechanismen nachzudenken, die nicht nur der Dämmwirtschaft etwas nutzen.
    Alexander Matthes, Stadtplaner, Berlin

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  2. Hallo!

    Die Amortisationszeit beim KfW-EH 40 – im vergleich mit dem KfW-EH 55 – finde ich extrem kurz: 1,5 Jahre für Mehrkosten von 140.000 Euro! Das Programm 153 bietet außerdem die selbe Zinssätze für die drei energetische Standards (je nach der Darlehenslaufzeit). Dann liegt der Unterschied im Tilgungszuschuss: 10% beim KfW-EH 40 und 5% beim KfW-EH 55 (kein beim KfW-70). Bringt diese Differenz wirklich so viel?? oder haben vielleicht die Autoren mehrere Programme kombiniert.
    Könnte bitte jemand mich aufklären?

    Vielen Dank im Voraus.

    Arnaud Mouchiroud, Energieberater, München

    Antworten

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