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Richtig dicht

Ein dauerhaft dichtes Flachdach ist entgegen vielen Vorurteilen möglich. Es erfordert aber eine sorgfältige Planung und eine solide Verarbeitung

01.07.20197 Min. Kommentar schreiben

Von Matthias Zöller

Flachdachabdichtungen haben leider den Ruf, sie seien grundsätzlich nicht zuverlässig dicht herstellbar, auch nach Jahrzehnten noch nicht abstreifen können. Gewiss sei nur, heißt es, früher oder später wird das Dach undicht. Das ist nicht nur für Eigentümer oder Betreiber von Gebäuden problematisch, sondern auch für die am Bau Beteiligten mit Haftungsrisiken verbunden: Planer werden gefragt, ob nicht von vornherein eine hochwertigere Abdichtung möglich gewesen wäre oder ob sie die Verlegung nicht besser hätten kontrollieren können. Ausführenden wird fehlerhaftes Arbeiten vorgeworfen und den Folgegewerken eine mechanische Beschädigung der Abdichtung unterstellt. Dabei lassen sich Flachdächer mit vergleichsweise geringem Aufwand dauerhaft zuverlässig abdichten.

Unterlaufen: Hier hat sich unter der Dachabdichtung Wasser angesammelt.

Entstehen feuchte Stellen an der Decke unter einem Flachdach oder tropft sogar Wasser ab, beginnt in der Regel die verzweifelte Ursachensuche. Trotz inzwischen gut funktionierender, aber auch kostenintensiver Verfahren zur Leckageortung werden nur selten alle Löcher in der Abdichtung entdeckt. Grund hierfür ist die sogenannte Unterläufigkeit der einzelnen Schichten eines Flachdachaufbaus, der sich üblicherweise ab Oberkante Decke aus der Dampfsperre, der Wärmedämmung und der Abdichtung zusammensetzt. Sind diese Schichten nicht vollflächig miteinander verklebt, kann das Wasser durch Löcher in der Abdichtung waagerecht durch Hohlstellen und senkrecht durch Spalten in der Dämmung den gesamten Aufbau durchdringen. So sucht sich das Wasser seinen Weg und es kann auch weit entfernt von den Leckstellen austreten (Grafik 1).

Grafik 1: Die Sickerwege innerhalb eines Dachaufbaus verhindern, dass sich von der Abtropfstelle auf die Leckstelle schließen lässt.

Um den Ausdehnungsbereich des Wassers im Dachaufbau einzugrenzen, können Dachaufbauten nach Empfehlung der DIN 18531 „Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen“ und der Flachdachrichtlinie durch Abschottungen unterteilt werden. Sie sollen von der Dampfsperre – besser noch von der Oberseite der Decke – bis zur Abdichtung eingebaut werden. Die Regelwerke enthalten allerdings keine Hinweise darauf, wie solche Abschottungen ausgeführt und wie sie beim Bauen geprüft werden können. Außerdem begrenzen sie nur den Schaden, anstatt ihn von vornherein zu verhindern.

Grafik 2: Eine fest haftende Abdichtung auf einer Betondecke verhindert die Wasserunterläufigkeit.

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