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Roofit.Solar: Unauffällige Photovoltaik auf dem Dach
Der Welt von morgen das Dach aufsetzen – das ist die Vision von Roofit.Solar. Das Start-up für Solardächer mit Sitz in Beetzendorf in Sachsen-Anhalt hat sich darauf spezialisiert, herkömmliche Solarpanele zu optimieren.
„Seit 2016 erforschen und arbeiten wir an Konzepten für Solardächer, die wie ganz normale Dächer aussehen und parallel nachhaltigen Strom erzeugen können“, sagt die Roofit-Landeskoordinatorin Jenny Mortzfeldt.
Traditionelles Metalldach als Vorbild
Auf der BAU, so kündigt sie an, werde das Start-up seine gebäudeintegrierte 2-in-1 Solardach-Lösung, eine Kombination aus traditioneller Metalldacheindeckung und fortschrittlicher Solartechnologie, in bewährter Doppelstehfalztechnik, vorstellen.
Das wind-, regen- und hagelfeste Dachsystem mit seinen zwei Leistungsgrößen zu 120 Watt, und 180 Watt stellt eine Ganzdach-Solarlösung da, mit allen erforderlichen Kant- und Formteilen für eine geschlossene Dachhaut. Das Herzstück der Innovation besteht aus nachhaltig beschichtetem Stahlblech, kombiniert mit monokristalliner TOPCon PV-Zellen und doppelt entspiegeltem Temperglas.
Start-ups auf der BAU sind keine Konkurrenten, sondern Ideengeber
Jenny Mortzfeldt hat kein Problem damit, das jetzt schon zu verraten, so sehr freut sie sich auf die BAU und darauf, ihren Konkurrenten dort von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen.
„Konkurrenten sind Ideengeber, Ideengeber brauchen wir, um die Welt von morgen zu gestalten und besser zu machen; wenn wir uns gegenseitig dabei helfen können, dann ist das doch umso besser“, unterstreicht die 42-jährige Ärztin, die für Roofit.Solar ihren Job aufgab. Wie kommt man zu so einer Entscheidung?
Veraltete Strukturen am Bau
„Den Frust über veraltete Strukturen und ausgetretene Pfade habe ich schon im Medizinstudium bemerkt“, erzählt Jenny Mortzfeldt. Irgendwann hat sie den Blick über den fachlichen Tellerrand schweifen lassen und immer mehr gesehen, wie und wo sich die traditionellen Trampelpfade überall fortsetzen. Zum Beispiel auf Dächern, in der Immobilienbranche, in der Stromversorgung.
Mit Blick auf die BAU hat sie sich nicht auf eine bestimmte Branche oder ein spezielles Projekt eingeschossen, sondern will sich die Art ansehen, wie sich die Startler präsentieren, „ihre reine Netzwerkkultur an sich“.
Roofit.Solar finden Sie in Halle A3 / Stand Nr.223-5 (Start-up-Bereich „Young Innovators“). Roofit.Solar wird auf der BAU auch an ein oder zwei der Pitch-Veranstaltungen teilnehmen. Die Termine standen zu Redaktionsschluss am 11. Dezember 2024 noch nicht fest.
Craftomatic: Zeit erfassen ohne manuelles Tracking
Vielleicht wird Jenny Mortzfeld in München auch Anna Brückner und Ivan Kostov über den Weg laufen. Die 34-jährige Augenoptikermeisterin mit Bachelor in Physik und der Tech-Experte mit Master in Informatik. Zusammen mit Oliver Brückner (42), Malermeister, Betriebswirt und Bruder von Anna sind sie die Gründer von Craftomatic.
Craftomatic hat nämlich eine automatisierte Zeiterfassung mithilfe von Hard- und Software für Unternehmen entwickelt, die Arbeitszeiten automatisch im Hintergrund ohne Zutun der Mitarbeiter erfasst und auswertet. Unternehmen können so also nicht nur Zeit erfassen. Sondern auch Zeit einsparen, „weil Mitarbeitende nichts manuell machen müssen, um die Zeiten für ihre Projekte zu tracken“, erklärt Anna Brückner. Kein Buchen, Scannen, Eintragen – nichts. Und gleichzeitig behalten sie alles im Blick.
Aus GPS-Daten und Algorithmus wird ein Zeitprotokoll
Wie das gelingt? „Mit GPS-Daten“, sagt Brückner. Und ihr Kollege Ivan Kostov, 33, ergänzt: „Unsere Geräte werden in die Fahrzeuge unserer Kunden installiert und die Mitarbeitenden automatisch erkannt, sobald sie losfahren.“ Die GPS-Daten allein sind gleichwohl noch nicht ausreichend, um die Zeiten automatisch zu erstellen, erklärt Anna Brückner: „Wir haben über die letzten vier Jahre einen sehr mächtigen, individuell einstellbaren Auswertungsalgorithmus entwickelt, der die Auswertung der GPS-Daten und damit die automatische Zeiterfassung erst ermöglicht. Und das auch datenschutzkonform.“
Datenschutzkonforme Zeiterfassung
Das Start-up habe „sehr viel Zeit, Energie und Geld in den Datenschutz gesteckt“, erläutert Anna Brückner weiter, „das ist uns auch ganz wichtig. Unser Ziel ist nicht, Mitarbeiter zu überwachen, sondern den Arbeitsalltag durch Automatisierung zu vereinfachen und die Mitarbeiter zu entlasten. Damit wieder mehr Zeit für das Wesentliche bleibt“.
Die Zeiterfassung starte dann von allein, erkenne einzelne Projekte und erstelle von selbst den Arbeitstag. Völlig weg vom Manuellen – völlig hin zur Automatik. „Das ist nur fair für beide Seiten, sowohl für die Führung als auch für die Angestellten“, ergänzt Ivan Kostov, „denn so können keine Stunden mehr vergessen werden und beide Seiten wissen genau, wer was gemacht hat“. Die Mitarbeitenden reichten am Ende eines Arbeitstages dann nur noch ihren Tag ein – „dann haben sie Feierabend“, lächelt Ivan Kostov, der in seiner Freizeit gerne Pink Floyd hört.
Craftomatic finden Sie auf der BAU in Halle A3 / Stand 335-I (Start-up-Bereich „Young Innovators“). Die Gründer werden auch Vorträge halten und pitchen. Die Termine standen zu Redaktionsschluss am 11. Dezember 2024 noch nicht fest.
Stexon: Pionierarbeit für präzisen Holzbau
Pink Floyd dürfte Musik in den Ohren vielbeschäftigter Gründer sein. Einer von ihnen ist Klaus Mohr mit seiner Firma Stexon. Das Start-up des 62-Jährigen ging 2023 mit einer neuen Generation von Steckverbindern für den Holzbau an den Markt. Mit der einhergehenden Digitalisierung der Baustelle erlaubte sie den Holzbauern ganz neue Möglichkeiten für eine möglichst präzise Ausführung, denn eine weitere „Pionierleistung war die initiierte Weiterentwicklung der Messtechnik von 2017 bis 2019“, erklärt Dr. Johann Scheibenreiter, der technische Leiter bei Stexon.
„Auf der BAU wird Stexon seinen erweiterten Produktbereich an Steckverbindern sowie Kranbalancer für kleine Lasten von maximal 5 Tonnen vorstellen“, führt der 53-Jährige weiter aus. „Diese erhöhen ganz wesentlich die Arbeitssicherheit und vereinfachen die Arbeiten. Sogar hohe Lasten für Module bis 20 Tonnen sind ganz einfach auszunivellieren.“
Start-ups schneller und marktgerechter
Angst vor Konkurrenz haben die Männer nicht. „Mitbewerb, nicht Konkurrenz, ist für uns Ansporn mehr effizienter zu leisten, die Kundenwünsche rasch zu erfassen, zu verstehen, und vor allem schneller, marktgerechter, umzusetzen“, versichert Johann Scheibenreiter.
Dazu passe die Metapher von einem alten Lehrer, sagt er: „Was ist der Unterschied zwischen einem Hasen und einer Straßenwalze? Die Straßenwalze ist behäbig, langsam und läuft immer geradeaus, während der Hase klein ist, schnell und im Nu die Richtung wechselt.“
Stexon finden Sie auf der BAU in Halle A3 / Stand 335-B (Start-up-Bereich „Young Innovators“)
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