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Tapetenwechsel in erdbebengefährdeten Gebieten

03.07.20131 Min. Kommentar schreiben
Die Erdbebentapete soll den Kollaps von Wänden verzögern oder abwenden. (Foto: Bayer MaterialScience AG)

Weltweit leben weit über eine Milliarde Menschen in erdbebengefährdeten Gebieten. Um im Ernstfall, wenn Gebäude einzustürzen drohen, Sekunden für einen Weg ins Freie zu gewinnen, wurde die Erdbebentapete entwickelt.

Das Glasfasergewebe lässt sich wie eine normale Tapete auf die Wand bringen, anschließend kann der Schutz übertapeziert oder gestrichen werden. Die Erdbebentapete soll insbesondere nicht tragende Wände stabilisieren und das Herausbrechen von Teilen des Mauerwerks verhindern oder zumindest verzögern, indem sie die Stoßenergie des Erdbebens gleichmäßig auf die ganze Mauerfläche verteilt.

Ein speziell entwickelter Klebstoff verbindet Gewebe und Putz elastisch und sorgt für Reißfestigkeit. Eine dergestaltige Faserverstärkung kann eine erschütterte Mauer länger zusammenhalten, selbst wenn Fugen über die ganze Länge aufbrechen, ergaben Tests. Die Erdbebentapete, die sich als erschwingliche Nachrüstungsoption etablieren soll, wurde von Forschern des Instituts für Massivbau und Baustofftechnologie am Karlsruher Institut für Technologie, Werkstoffexperten der Bayer AG und der Firma Kast entwickelt. Im nächsten Schritt richtet sich das Forscherinteresse auf Beschichtungen zur Stabilisierung von Betonwänden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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