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Polycarbonat an der Fassade: Wände aus Öl

Polycarbonat ist leicht, lässt viel Licht, aber vergleichsweise wenig Wärme durch. Doch die energetischen Potenziale werden nur selten ausgenutzt.

Von: Heiko Haberle
Heiko Haberle ist Redakteur von der Kurzmeldung bis zum großen...

01.02.20179 Min. Kommentar schreiben
Haus im Haus: In Heroldsberg bei Nürnberg wurde ein Einfamilienhaus aus den 1960ern mal ganz anders energetisch saniert. Die Architekten Lisa Barucco und Günter Pfeifer haben es mit Polycarbonat umbaut.

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Wände aus Öl“ im Deutschen Architektenblatt 02.2017 erschienen.

Von Heiko Haberle

1953 begann bei der Firma Bayer erstmals die industrielle Produktion von Polycarbonat. Heute bestehen aus diesem Kunststoff auf Erdöl-Basis CDs und Chipkarten, Autoscheinwerfer und Visiere von Schutzhelmen. Seit den frühen 1990er-Jahren wird er auch als Fassadenmaterial eingesetzt. Doch noch immer scheint es ­eine gewisse Hemmschwelle zu geben, einen Kunststoff großflächig an einem Gebäude einzusetzen. Dabei spricht vieles ­dafür, dies zu tun: Polycarbonat ist lichtdurchlässig, besitzt aber eine viel geringere Wärmeleitfähigkeit als Glas, dämpft also Temperaturschwankungen.

Es ist sehr schlagfest, schwerentflammbar und formstabil zwischen minus 40 und plus 115 Grad. Es ist günstiger als Glas und deutlich leichter, was sparsame Unterkonstruktionen ermöglicht. Polycarbonat ist recyclingfähig, kann zu Granulat verarbeitet und erneut in Form gebracht werden. Für den Bau geschieht dies als Stegplatten mit Hohlkammern. Diese Paneele haben zwar meist eine Standardbreite von 50 Zentimetern, können aber in verschiedenen Stärken und mit unterschiedlich vielen Hohlkammern produziert werden, was die ­optische Dichte beeinflusst. Das Material kann transparent oder transluzent sein, komplett oder nur an einzelnen Stegen eingefärbt sein, bedruckt und beschichtet werden.

Industrie veredelt: Für die Würth-Akademie wählten Allmann Sattler Wappner klares Polycarbonat vor weißem Hintergrund.

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