Diese Aufstellung ist in gekürzter Fassung unter dem Titel „Digitalisierung im Fokus“ im Deutschen Architektenblatt 04.2020 erschienen.
Von Marian Behaneck
Digital aufmessen
Die „As-Built-Modeler“-Software von Faro soll einen reibungslosen Arbeitsablauf vom 3D-Scan zum BIM-Modell ermöglichen und den Zeitbedarf für die Erstellung von Bestandsdokumentation minimieren. Damit lassen sich CAD-Objekte erstellen, die direkt in jedes CAD-System importiert werden können.
Mit dem handgeführten 3D-Laserscanner „BLK2GO“ lassen sich Objekte dreidimensional in Form von 3D-Punktwolken geometrisch und als 360-Grad-Panorama fotografisch erfassen. Das handliche Gerät ermöglicht die Erfassung auch unzugänglicher Räume und Objekte mit einer Genauigkeit von sechs bis 15 Millimetern.
Die App „Roometric“ erfasst Räume mit fast allen aktuellen iOS- und Android-Smartphones oder Tablets dreidimensional. Die Ergebnisse werden vom Aufmaß-Tool „MWM-Libero“ verarbeitet oder als DXF-Datei in DIG-CAD-Aufmaß importiert. Mengenermittlungen werden als GAEB-, DA11- oder X31-Datei exportiert.
Digital ausschreiben und managen
Im Modul „Massen“ von „Buildup 23“ lassen sich Mengen aus dem Raumbuch gemäß DIN 276 direkt in die Kostenplanung übertragen. Werden beispielsweise über das IFC-Modell die Mengen aller Innenwände für die Kostenplanung ermittelt, müssen sie nur noch mit dem Einheitspreis versehen werden. Bei Modelländerungen wird die Kostenplanung automatisch aktualisiert.
Mit dem neuen „Druckdirektor“ der AVA-Software „California.pro“ lassen sich sowohl physische Drucker als auch eine Ablage als PDF/XPS-Datei ansteuern. Damit können Ausdrucke nach vordefinierten Regeln an unterschiedliche Drucker respektive Verarbeitungsprozesse ausgegeben werden.
Das „IFC-Diagnosewerkzeug“ von Orca AVA 23 unterstützt den BIM-Schnittstellenstandard IFC 4, analysiert IFC-Dateien und listet Auffälligkeiten auf. Die neue Sicht „Gebäudegeometrie“ unterstützt die Mengenermittlung von Wänden, Decken oder Bekleidungen. Die Neufassung der DIN 276 ist als Systemvorlage eingebunden, bestehende Projekte werden konvertiert.
„PlanToBuild“ ist ein webbasiertes Bauprojektmanagement-System vom gleichnamigen Hersteller, einer Start-up-Tochter von Schüco International. Zu den Funktionen zählen die Terminplanung, das Aufgaben- und Multiprojektmanagement, Bautagesberichte, das Mängelmanagement mit Planverortung oder das Berichtswesen.
Neben den klassischen Funktionen Personalverwaltung, Arbeitszeiterfassung, Angebote & Rechnungen oder Bürokosten, bietet die cloudbasierte BMSP-Software „Projo“ auch ein Projekt-Controlling, eine Liquiditäts-, Projekt- und Mitarbeiter-Einsatzplanung, inklusive Mitarbeiter-Auslastung. Übersichtsgrafiken zeigen die Profitabilität von Projekten.
Digital konstruieren
Highlights von „Archicad 23“ sind ein neues Werkzeug zur Schlitz- und Durchbruchsplanung sowie ein überarbeitetes Stützen- und Trägerwerkzeug. „BIMx“ ermöglicht eine interaktive Projektdarstellung per Virtual Reality und die standortübergreifende Teamwork-lösung „BIMcloud“ ein simultanes Arbeiten an BIM-Projekten.
„Allplan 2020“ legt den Fokus auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die 3D-Modellierung. Die neue Version unterstützt per visueller Programmierung (Visual Scripting) die Modellierung von Treppen und Dächern sowie komplexen Formen. Darüber hinaus sollen Verbesserungen im Workflow und in der Benutzerfreundlichkeit für effiziente Planungsprozesse sorgen.
Eine neue Referenzierungsmethode sorgt bei „Vectorworks 2020“ für einen einfacheren IFC-Import. Das historisierte Modellieren macht die 3D-Modellbearbeitung komfortabler. Neue Animationsfunktionen ermöglichen Kamerafahrten, interaktive Online-Videos oder 360- Grad-Panoramen.
Visoplan soll künftig eine CAD-unabhängige Integration von BIM-Fachmodellen, Live-Meetings am 3D-Modell sowie ein reibungsloses Kollisions-Management ermöglichen. Projektbeteiligte können sich in Echtzeit durch das 3D-Modell bewegen, miteinander kommunizieren und Kollisionsberichte erstellen und sehen stets, wo sich die anderen Teilnehmer im IFC-Viewer aktuell befinden.
Werden mit „Powerproject“ von Asta Development und Eleco Software dreidimensionale BIM-Modelle und deren Bauteile um die Dimensionen Zeit (4D-BIM) und Kosten (5D-BIM) ergänzt, lassen sich Budgets und Baukosten unter Berücksichtigung des zeitlichen Aspekts darstellen und analysieren, was die Kosten- und Budgetplanung vereinfacht.
Die neue Version 2020 von RIB iTWO wurde mit DBD-BIM verknüpft, einer auf den Dynamischen BauDaten von Dr. Schiller und Partner basierende BIM-Lösung. DBD-BIM orientiert sich am bauteilorientierten Klassifikationssystem für den IFC-Datenaustausch (DIN SPEC 91400) und ermöglicht eine VOB-gerechte Ausschreibung und Kostenplanung.
Mit „BIMcollab Zoom“ lassen sich BIM-Fachmodelle anhand zuvor definierter Anforderungen automatisiert überprüfen. Werden dabei Konflikte und Kollisionen festgestellt, kann man diese mit dem BCF Manager als Screenshot festhalten, beschreiben und allen Projektbeteiligten melden. Das Management von Kollisionsberichten vereinfacht die BIMcollab Cloud.
Digital konfigurieren und präsentieren
Mit dem „BIM-All-Doors“, dem BIM-Tool für ArchiCAD, lassen sich Türen und deren Komponenten herstellerübergreifend konfigurieren, auf Plausibilität prüfen und daraus Türlisten für Ausschreibungen generieren. Aktuell können Bänder, Lager, Schlösser, Drücker, Stoßgriffe, Türschließer, Feststellanlagen, automatische Türantriebe und elektronische Beschläge konfiguriert werden.
Mit der „REXview-App“ und den „REX-Plugins“ von Robotic Eyes lassen sich Pläne oder 3D-Modelle in Augmented-Reality-Präsentationen verwandeln und auf Smartphones, Tablets oder AR-Brillen ausgeben. Dazu wird das 3D-Modell per CAD-Plug-in mit der REXview-App synchronisiert oder die Daten unter www.rexos.cloud hochgeladen.
Neue digitale Software-Werkzeuge ermöglichen eine Integration von Schöck-Produkten im BIM-Gebäudemodell sowie eine komfortable Bemessung und Überprüfung von Konstruktionen. Die Planungs- und Verlegeergebnisse lassen sich per Augmented-Reality-Präsentation am Smartphone- oder Tablet anzeigen und mit den realen Baustellenbedingungen abgleichen.
Als Erweiterung des digitalen Planungsservice „blue.print“ bringt Xella mit der „Hololens 2“ von Microsoft die Mixed-Reality-Technologien auf die Baustelle. Dabei sollen auf die AR-Brille projizierte digitale Daten Fehler in der Planung und Ausführung vermeiden, Kosten und Material einsparen und Qualitätskontrollen auf der Baustelle vereinfachen.
Marian Behaneck ist freier Fachjournalist in Jockgrim (Pfalz)