Von Fabian P. Dahinten
In der letzten Folge meiner Kolumne begann ich mit dem Thema Einstiegsgehalt: Wo ihr Gehaltsempfehlungen von unabhängiger Seite finden könnt, was ihr schon als Studierende verlangen könnt und welchen Einfluss der Schwerpunkt eures Büros darauf hat. Nach einem Exkurs ins Geografische gibt euch Teil 2 meiner Gehaltsumfrage hoffentlich weitere Orientierung – diesmal für den ersten Vollzeitjob nach dem Studium.
Die Region ist ein wichtiger Faktor
Neben den Tätigkeitsfeldern der Büros bin ich immer wieder überrascht, wie stark die Gehaltssprünge vom Standort der Büros abhängig ist. Dabei ist es nicht unbedingt entscheidend, ob die Arbeitsstätte auf dem Land ist oder in der Stadt, sondern in welcher Region sie liegt oder welche große Stadt in der Nähe ist.
Auch ohne repräsentative Umfrage, wird mir immer wieder deutlich, dass in Berlin trotz seiner Größe deutlich weniger gezahlt wird als zum Beispiel im Rhein-Main-Gebiet. Wer also etwas mehr Gehalt verlangen möchte, sollte vielleicht nicht unbedingt in die Hauptstadt ziehen. Ein weiterer Faktor ist der Bekanntheitsgrad des Büros. Je größer und bekannter ein Büro ist, desto höher können dort auch die Summen auf deiner Gehaltsüberweisung sein.
Einstiegsgehalt für den ersten Vollzeitjob im Architekturbüro
Während der Studierendenjob am besten als Stundensatz angegeben wird, ist die beste Vergleichssumme beim Vollzeitjob – mit üblicherweise 40 Stunden pro Woche – das Bruttojahresgehalt: also das Monatsgehalt vor Steuerabzug mal zwölf. Hier habe ich bei meiner Umfeldumfrage in den sozialen Medien unterschieden, ob man mit einem Bachelorabschluss in die Praxis startet oder mit einem Masterabschluss.
Das Ergebnis lässt auch hier nur eine sehr grobe Orientierung zu. Doch man kann klar sagen: Wenn du zwischen 30.000 und 40.000 Euro Bruttojahresgehalt bekommst, hast du einen fairen Einstieg in die Berufswelt. Mit einem Masterabschluss kann deine Gehaltsforderung schon etwas höher sein: bis zu 50.000 Euro wären keineswegs übertrieben.
Mehr Transparenz beim Geld
Leider fand ich bei meiner Recherche keine aktuelle Erhebung mit Blick auf den Nachwuchs, die großflächig nach dem Einstiegsgehalt von Architekt*innen und Innenarchitekt*innen fragt. Es wäre schön, wenn es dies in Zukunft gäbe. Ich hoffe dennoch, auch wenn die Zahlen aus diesem Artikel nicht repräsentativ sind, dass ihr euch dadurch etwas besser einsortieren könnt und eine Orientierung bei den nächsten Gehaltsverhandlungen habt.
Die ungefähre Gehaltsspanne zu kennen, ist zwar ein wichtiger Faktor für die Verhandlung des Gehalts. Aber dazu gehört noch mehr: beim Verhandeln des Einstiegsgehalts kommt es zum Beispiel auch darauf an, wie gut eure Fähigkeiten zu dem passen, was euer zukünftiger Arbeitgeber sucht und wie gut ihr das auch aufzeigt.
Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.
Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.
Wie sind eure Erfahrungen als Architektur-Studierende oder Berufseinsteiger? Hinterlasst uns einen Kommentar auf dieser Seite oder schreibt uns unter DAB-leserforum@handelsblattgroup.com
War dieser Artikel hilfreich?
Weitere Artikel zu: