In unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum Marta Herford entstand mit dem „LUI House“ ein Gebäude, das mehr als ein normales Bürohaus sein soll. Die Marke LUI House steht für Hochwertigkeit in Sachen Gestaltung, Ausstattung und Nachhaltigkeit. So zumindest sieht es der Gründer und Inhaber Karsten Monke. Er ist zugleich Inhaber des Architekturstudios archwerk aus Herford, das den Bau entworfen hat und die zweite Etage des viergeschossigen Gebäudes selbst nutzt. Die anderen Stockwerke sind Kleinstunternehmern, Solo-Selbstständigen oder Start-ups vorbehalten. Neben konventionellen Büroflächen gibt es Coworking Spaces, Konferenzräume, Lounge-Bereiche, ein öffentliches Café, das mit einer voll digitalisierten Pinnwand ausgestattete „Creative Lab“ und eine große Dachterrasse mit Outdoor-Küche und Grill. Zur Einrichtung gehören verschiedene Designklassiker.
Die hohe Qualität dieses Büroneubaus spiegelt sich zudem im nachhaltigen Energiekonzept wider. Den benötigten Strom erzeugt größtenteils eine Photovoltaikanlage, an die zwei Tiefengeothermie-Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen angeschlossen sind und die Lüftungsanlage hat einen Wärmerückgewinnungsgrad von über 90 Prozent. Weitere Features sind eine sonnenstandsgeführte Verschattung, eine bluetoothgesteuerte Beleuchtungsanlage sowie zwei Ladestationen für Elektroautos.
Die Fassaden aus dänischem handgefertigtem Klinker erinnern an alte Industriegebäude. Ihre Tiefenwirkung erhalten sie durch eine hochkantige Vermauerung mit nach außen gedrehten Mörteltaschen. Diese befinden sich normalerweise in den Lagerfugen des Mauerwerks und sind mit Mörtel gefüllt. Der Sockel des Gebäudes wurde flächig und mit konventionell vermauerten Klinkern ausgeführt. Für die Fenster wurden verschiedene Systeme von Schüco verwendet. Von innen rahmen die dunklen und bündig mit dem Putz eingesetzten Metallprofile die Fenster wie ein Passepartout. Außen entsteht dadurch eine größere Laibungstiefe und damit eine ausdrucksstarke Tiefenwirkung. Alle Fenster mussten auf das spezielle Klinkerformat 228 x 85 x 108 Millimeter (L x H x B) optimiert werden, um keine Steine anschneiden zu müssen. Im rund acht Meter langen Treppenhaus sorgt das Pfosten-Riegel-System „FWS 50.SI“ für maximal viel Tageslichteintrag. Im öffentlichen Café sowie beim Zugang der Dachterrasse entschieden sich die Verantwortlichen für Panorama-Schiebetüranlagen „ASE 67 PD“. Sie lassen sich in beide Richtungen so weit aufschieben, dass rund 3,50 Meter breite, lichte Öffnungen entstehen.