Um möglichst viele Bestandsschulen sanieren und erweitern zu können, ohne dass der laufende Unterricht gestört wird, setzt Berlin im Rahmen seiner Schulbauoffensive auf sogenannte „Drehscheibenschulen“. Das sind Ausweichquartiere, die so lange genutzt werden, bis die Sanierung der jeweiligen Schule abgeschlossen ist.
Die erste Berliner „Drehscheibenschule“ wurde im August letzten Jahres am Eschengraben im Stadtbezirk Pankow eröffnet und bietet rund 600 Schülerinnen und Schülern Platz. Obwohl es sich um ein Interimsgebäude handelt, entschied sich das Bezirksamt Pankow nicht für eine temporäre Containeranlage, sondern für ein dauerhaft nutzbares Modulgebäude.
Errichtet wurde der viergeschossige Neubau aus 204 vorgefertigten Stahlmodulen von Alho. Der Bauherr strebte bei der „Drehscheibenschule“ zudem in puncto Nachhaltigkeit die BNB-Zertifizierung in Silber an. Dementsprechend wurde das Gebäude entworfen und zum Bau ausgeschrieben.
Sarah Foth, die als Gruppenleiterin im Bezirksamt Pankow an der Planung mitwirkte, sagt: „Hierbei konnten sehr gute Werte – vor allem in den Kategorien ökologische Qualität und technische Qualität durch Alho erzielt werden.“ Dabei wirkt sich die Recyclingquote von über 90 Prozent besonders positiv aus.
Der Vorentwurf, auf dessen Grundlage Alho als geeignetster Modulbauanbieter ermittelt wurde, stammt vom Berliner Architekturbüro FFP Architekten. Architekt Volker Domroes berichtet: „Mit der Planung in Stahl-Modulbauweise hatten wir bis dato zwar noch keine Erfahrung, unser Vorentwurf war aber von Anfang an auf das modulare Bauen ausgerichtet und wurde später noch geringfügig an das Alho-System angepasst.“
Das Raumprogramm basiert auf der Idee, 600 Kindern, egal welchen Alters, gut ausgestattete Unterrichtsräume zur Verfügung stellen zu können. ¬Daher wurde das Schulgebäude nicht für eine spezielle Zielgruppe konzipiert, sondern es lässt sich den unterschiedlichen Schulformen der Klassen eins bis zwölf flexibel anpassen. So gibt es neben den Klassen- und Gruppenräumen wandelbare Räume, wie zum Beispiel den Naturwissenschaftsraum, der als Chemie-, Physik- oder Biologieraum genutzt werden kann.
War dieser Artikel hilfreich?
Weitere Artikel zu: