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Entwässerung als Kunstobjekt in Jönköping

01.08.20232 Min. Kommentar schreiben


Die schwedische Stadt Jönköping war bis ins 20. Jahrhundert ein Zentrum der Zündholzindustrie. Hier wurde das sogenannte Sicherheitszündholz von den Brüdern Lundström erfunden. Heute ist in der ehemaligen Fabrik mit dem „Tändsticksmuseum“ das einzige Streichholz-Museum der Welt untergebracht. Neu ist jetzt ein Lichtband mit einer dynamisierten Abfolge von Mustern auf dem Museumsvorplatz, das die Historie der Streichholzindustrie aufgreift und die Neugier auf die Geschichte des Ortes wecken soll. Die Idee dazu hatte der experimentierfreudige Industriedesigner und Künstler Erik Vallbo. Bei seinen Recherchen für das geplante Kunstwerk hatte er eine Sammlung grafisch höchst ungewöhnlich gestalteter Streichholzetiketten entdeckt. Integriert in zwei Lichtbänder, sollten die Formen miteinander in Aktion treten. Für die Realisierung war das technische Know-how des auf Entwässerungslösungen spezialisierten Unternehmens BG-Graspointner aus Österreich gefragt. Neben der künstlerischen Umsetzung der Motive sollte das Lichtband auch die Schwerlast von Linienbussen aufnehmen können. Ein großer Teil des Projekts bestand daher in der Berechnung und Erforschung von Mustern und Formen, die einem so hohen Druck standhalten können. Es sollten zwei Musterbänder parallel laufen, die sich aus vielen verschiedenen Entwürfen zusammensetzen. Aufgrund der Vielzahl der dafür benötigten Musterplatten schied das üblicherweise verwendete Gusseisen als Material aus – die Herstellung ist unwirtschaftlich und die Muster sind nicht scharf genug. Gewählt wurden stattdessen 20 Millimeter starke Cortenstahlplatten, aus denen sich von den von Erik Vallbo vorbereiteten etwa 30 Mustern am Ende 17 herauslasern ließen, die gleichzeitig auch die Überfahrbarkeit sicherstellen. Aufgesetzt wurde die Abdeckung dann auf die Standardrinne „BGFilcoten NW 150 pro G“, deren Rinnenkörper aus Hochleistungsbeton besteht. Das Rinnensystem ist bis Klasse E 600 (gemäß EN 1433) belastbar. Insgesamt wurden für den Museumsvorplatz zwei vierzig Meter lange, parallel verlaufende Stränge mit dazwischenliegenden Gehsteigplatten aus Stahl verlegt. Zur Hinterleuchtung der Musterbänder wurden LED-Stripes in die Rinnen eingelegt. Weitere Info unter graspointner.com.

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