Nachdem die Honigwald-Apotheke im mittelhessischen Waldbrunn-Fussingen fertiggestellt war, ist kaum noch erkennbar, dass es sich um einen Modulbau handelt. Das ermöglichte in erster Linie die Planung von Kramm Seelbach Groh Architekten + Ingenieure in Elz. Projektleiter Kurt Seelbach nutzte hier den individuellen Spielraum der Bauweise, der sich im Materialmix der Fassade aus Holz, Putz und HPL-Platten inklusive des Eingangsbereichs mit einem gläsernen Vordach widerspiegelt. Holz und Plattenwerkstoffe wurden auch für die Inneneinrichtung verwendet, was eine positive Atmosphäre schafft.
Die Honigwald-Apotheke wurde binnen zwei Monaten von Algeco errichtet. Sie umfasst eine Grundfläche von 157 Quadratmetern und besteht aus fünf Containereinheiten: vier Standardmodulen und einem 3,3 Meter breiten Sondermodul. Auch ein separates Labor ist integriert. Die Stahlrahmenbauweise ist insofern nachhaltig, da die Module mehrfach verwendet werden können und sich der Baustoff am Ende der Nutzungsdauer zu fast 100 Prozent recyceln lässt. Im laufenden Betrieb verringern die hoch wärmegedämmte Gebäudehülle und in diesem Fall eine Luft-Wärme-Pumpe mit einem innovativen VRF-System (Variable Refrigerant Flow) den Energieverbrauch des Gebäudes, sodass die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) problemlos erfüllt werden. Zusätzlich hat der Bauherr noch eine Photovoltaik-Anlage sowie eine Ladestation für Elektroautos installieren lassen. Perspektivisch bleibt das Bauwerk hinsichtlich seiner Größe und der Raumaufteilung variabel. Da die Zwischenwände keine statisch tragende Funktion besitzen, können sie einfach neu positioniert werden. Ebenso können einzelne Module hinzugefügt oder entfernt werden – je nachdem, wie sich der Bedarf in Zukunft entwickelt. Selbst ein kompletter Rückbau oder Standortwechsel des gesamten Gebäudes, um zum Beispiel neue Kundenkreise zu erschließen, ist ohne großen Aufwand möglich.
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