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Standhalten, anpassen und lernen

29.04.20234 Min. Kommentar schreiben


Ein Rekord jagt den nächsten – allerdings nicht im positiven Sinne. Der im März erschienene Bericht der World Meteorological Organization (WMO) bezeichnet das vergangene Jahr als „das heißteste seit Beginn der Aufzeichnungen“. Zwar seien die hohen Temperaturen vor allem auf die Treibhausgasemissionen zurückzuführen, doch auch das natürliche Wetter-Phänomen El Niño trage vorübergehend zu den Rekordwerten bei. Die Temperaturen würden demnach wieder zurückgehen. Also alles halb so schlimm? Wohl kaum!

Denn die Veränderungen, die damit einhergehen – vom beschleunigten Abschmelzen der Gletscher und Polkappen, dem Anstieg des Meeresspiegels bis hin zu bedrohten und zerstörten Existenzen von Mensch wie Natur –, sind nur schwer bis gar nicht rückgängig zu machen. Die Baubranche als wesentliche Verursacherin der Treibhausgasemissionen ist in diesem Zusammenhang nicht nur in der Verantwortung, sondern auch in der Lage, den Folgen entgegenzuwirken, indem sie Städte, Infrastrukturen sowie Gebäudekonstruktionen resilient gestaltet.

In der Psychologie bezeichnet Resilienz die Fähigkeit des Menschen, schwierige Lebenssituationen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen. Besitzt er entsprechende Fähigkeiten, ist er auch in der Lage, mit den Risiken sowie Folgen des Klimawandels zu leben, sich an sie anzupassen und ihnen vorzubeugen. Gleiche Ansprüche gelten auch für unseren Umgang mit der Natur und der gebauten Umwelt als Lebens- und Schutzraum. Neben dem Klimaschutz gilt es daher, der Klimaanpassung einen hohen Stellenwert einzuräumen. Denn nicht nur die Natur ist vor den Auswirkungen menschlichen Handelns zu schützen, sondern zunehmend auch der Mensch vor der Natur.

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