Ein zugewachsenes Grundstück, darauf die sichtlich in die Jahre gekommene Stephanuskirche mit zwei dreieckigen Dachflächen, die vom First spitz nach unten verlaufen. Klaus Zeller von Zeller Kölmel Architekten, die mit der Sanierung beauftragt waren: „Es ist ein starkes Gebäude. Die Architekten Ingeborg Winter-Bracher und Fritz Winter schufen einen wirklich tollen Entwurf, wie auch der Glaskünstler Lothar Quinte, dessen 14 Meter hohe Bleiverglasung erhalten geblieben ist.“ Da kein Denkmalschutz vorlag, war ein etwas freierer und kreativerer Umgang mit dem Baukörper möglich: „So konnten wir das, was wir am Gebäude schätzten, forcieren und dabei trotzdem auch unseren eigenen Gestaltungsansatz verwirklichen. Zum Beispiel wird der spektakuläre Raum durch das Herausnehmen der Empore erst jetzt richtig erlebbar“, so Klaus Zeller.
Dieser Gestaltungsansatz schloss auch die Dacheindeckung mit dem Dachsystem „Prefalz“ ein. Die ruhige dunkelgraue Farbgebung des Aluminiums in Verbindung mit der optisch zurückhaltenden Ausführung als Stehfalzdeckung harmoniert mit den anderen Materialien des Bauwerks. Ausschlaggebend für die Wahl war zudem die Option, alle Rinnen, Rohre und Lüftungen in derselben Farbe zu erhalten. Neben den gestalterischen Aspekten war aus statischen Gründen zudem die Leichtigkeit des Materials entscheidend. Die spezielle Geometrie des Daches stellte auch das Spenglerteam von Hoffmann Bedachungen vor nicht alltägliche Herausforderungen. Das Regenwasser läuft hier nicht wie üblich senkrecht in den Stehfälzen nach unten, sondern schräg. Daher wurden unter anderem vertiefte Entwässerungsrinnen ausgeführt, die zwei bis drei Kubikmeter Wasser aufnehmen können.
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